Weitere Gedichte von Heshthot S.

- Gedichte über die Asen, Schwerter und alte Zeiten - Gedichte der Leidenschaft und des Nachdenkens- Humoriges -

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- Die wilde Jagd - Winterschlacht - Das Schwert - Das Dorf im Tal - Die Suche - Ein Akt - Sehnsucht - Im Wartesaal - Die Zeit - Insektenverse - Der unbeliebte Buckelwal -

Asen, Schwerter, alte Zeiten

Die Wilde Jagd

 

Stürmische Nacht - Wolken fliegen

Gepeitscht werden Blumen im Wind

Die Menschen wach in den Betten liegen

Irgendwo weint leise ein Kind

Aus der Halle wagt keiner sich hinaus

Voller Angst sperren sie sich ein

Draußen wütet nicht nur Sturmgebraus

Etwas and'res stürmt durch Mondenschein

Donars Hammer kracht wie Donnerhall

Sleipnirs acht Hufen donnern laut

Vor sich her schiebt er den Wolkenwall

Bis daß der Morgen graut

Auf Sleipnir Wotan reitet grimm

Sein Speer zuckt wild umher

Und wen er trifft - für den wird's schlimm

Der muss in Wotans Heer

Auf seinem Wagen Donar sitzt

Zwei Geißböck' ziehen ihn stark

Sein Hammer Mjölnir kracht und blitzt

Und fährt durch Bein und Mark

Wenn’s Ragnarök kommt übers Land

Und Yggdrasil erbebt

Brauchen die Asen jede Hand

Die stark ein Schwert erhebt

Zu kämpfen gegen der Riesen Macht

Die Loki nach Asgard bringt

Wenn Götterwolf Fenrir erwacht

Die Midgardschlange schlingt

Öffnet Walvater Walhalls Tor

Sein Horn schmettert Alarm

Dann kommen sie alle hervor

Der Kämpen hehrer Schwarm

Sie kämpfen dann die letzte Schlacht

Wie es die Nornen weben

Das wird das End' der Asen Macht

Das Ende aller Leben

Das alles weiss Allvater gut

Der Zorn tief in ihm nagt

Drum führt er an voll grimmer Wut

Nächtens die WILDE JAGD

Sein Heer zu mehren ist sein Ziel

Walküren helfen dabei

Einen jeden der im Kampfe fiel

Holen sie herbei

In Walhall kämpfen sie dann weiter

Blutig den ganzen Tag

Nächtens feiern sie dann heiter

Geheilt ist jeder Schlag

Doch die letzte Schlacht verlieren alle

Keiner kommt davon

Leer ist dann Allvaters Halle

Verwaist auch Wotans Thron

In Feuersloh' vergeh'n die Welten

Dies Wissen in Wotan nagt

Keine Gnade läßt das Schicksal gelten

Egal was Wotan wagt

Kein Gott lebt dann, kein Menschenseel´

Midgard ist ohne Sein

Bis dann kommt Baldr frei von HeI

Und herrscht im lichten Schein

Über die neu erstand'ne Welt

Der neuen Menschenrass'

Dies ist's was Wotan nicht gefällt

Darob entbrennt sein Haß

Drum hütet euch vor Wotans Wut

Bleibt zu Haus' in stürmischer Nacht

Denn oft hat seines Speeres Glut

Männer zur HeI gebracht

- Zum Seitenanfang -

 

Winterschlacht

Die Luft ist eisig fast schon heiß,

Frowe Huldas Federn leuchten weiß,

die von ihr geschüttelt in Asgards Hallen,

als Schnee leis' hier auf Midgard fallen.

Auf Fußbrettern aus Donars Holz,

Fro Uller gleitet umher voll Stolz

und wirbelt auf die weiße Pracht,

die seine Mutter hatt' gebracht.

Alles wird sauber, rein und leis'

und blau blitzt allerorts das Eis.

Das Ur brüllt hallend dort im Wald,

der Wölfe Heulen traurig schallt.

Der schwarze Keiler steht und wittert,

die Hirschkuh hinter den Birken zittert.

Die Schneezeit ist für sie arg schlimm,

denn alles jagt sie voller Grimm.

Der schnelle Luchs, der Wolf, der Bär

und auch der Jäger mit dem Ger.

So steht sie da, äugt hier, äugt dort

und wünscht' sich Ullers Zeit rasch fort.

Sie wartet auf Sunnas Strahlen heiß,

die vertreiben Frowe Huldas Weiß,

auf daß der Wald grünt wieder dicht,

denn kahle Zweige schützen nicht.

Der Raben Ruf hallt durch den Gau,

unheimlich klingt ihr Krächzen rauh.

Hinter Wolken verschwindet Sunna da

und die dunkle Zeit der Nott ist nah.

Ihr Sohn Dagr ist bald fort,

nimmt Sunna mit an andern Ort.

Wolkenberge hoch sich türmen,

eisiger Wind beginnt zu stürmen.

Eispfeile schießen durch die Nacht,

Bäume bersten, daß es kracht.

Jötunheims Tore gehen auf

und Riesen entströmen dort zuhauf.

Verwüsten Midgards weiße Gauen,

in Asgard sieht man dies mit Grauen.

Von Donars Mjölnir wohl behütet,

sehn zu die Asen wie’s auf Midgard wütet.

Dann spannt Donar die Böcke vor,

lenkt seinen Wagen zu Asgards Tor,

auch Wotan verläßt voll Zorn Walhall,

zu bringen der Riesen Wut zu Fall.

Auf Sleipnirs Rücken reitet er,

über Bifröst neben Donar her.

Über die Götterbrücke dann,

gelangen sie in Midgard an.

Sie stellen sich den Riesen dort,

auch Uller kommt zu diesem Ort.

Den Riesen stellen sie sich mit Macht,

in Midgards Wäldern tobt die Schlacht.

Riesen und Asen dort wüst hausen,

Sturmwinde durch die Wälder brausen.

Mensch und Getier versteckt sich bange,

als wüte dort die Midgardschlange.

Es jault und heult, es dröhnt und blitzt,

vor Anstrengung Donar stark schwitzt.

Der Riesen Übermacht ist groß,

nur seine Kraft rettet in bloß,

auch Wotans Runen-Ger glüht stark,

er fährt den Riesen durch ins Mark.

Und Ullers Pfeile gehn nie fehl,

bringen manch Riesen hinab zur Hel.

Doch der Riesen sind es viel

und sie haben nur ein Ziel.

In diesem Schneesturm eisig kalt,

Sieger zu bleiben hier im Wald.

Mit ihren schweren Eisenstangen,

bringen sie Wotan arg zum Bangen.

Der schaut sich um - Donar ist weit,

auch Uller fehlt die rechte Zeit,

Allvater beizustehen nun,

das muß Wotan wohl selber tun.

Er hebt den Ger, die Runen glühn,

man sieht einen Blitz gen Asgard ziehn.

Dann grollt ein Donner - Donars Hammer

und laut klingt des sterbend Riesen Jammer

In Asgard sieht man das Zeichen gut

und rüstet auf geschwind voll Mut.

In seiner Hand, die unversehrt,

hält fest Gott Tyr sein mächtig Schwert.

An seinem Armstumpf hängt der Schild,

den Arm fraß einstens Fenrir wild.

Fro Ing ergreift sein kämpfend Schwert,

das allein ist tausend Krieger wert.

Selbst Baldr - lichter Sohn der Asen,

beginnt vor Zorn schon fast zu rasen.

Gerüstet sind auch die Walküren,

die sonst Krieger nach Walhall führen.

Gemeinsam ziehen sie nach Midgard,

wo die Schlacht tobt wild und hart.

Das gesamte Asenheer

fällt jetzt über die Riesen her.

Diese kommen jetzt arg in Not,

verletzt sind viele und auch tot.

Zur Hel fahren sie rasch hinab

und finden dort ihr dunkles Grab.

An Sieg ist jetzt nicht mehr zu denken,

gen Jötunheim die Flucht sie lenken.

Die Asen folgen ihnen nach,

bringen den Riesen Tod und Schmach,

bis Jötunheims Tore fallen zu,

auf Midgard herrscht nun wieder Ruh.

Die Zeit der Nott ist fast vorbei,

die Menschen atmen wieder frei.

Mit Sunna kommt Dagr dann schon,

jagt jeden Nachtalp rasch davon.

Kein Sturm braust mehr durch Midgards Wald

und auch die Donner sind verhallt.

Stille legt sich über das Land,

jetzt wo die Riesen sind verbannt.

In Midgards Wäldern, Auen, Wiesen

liegen als Felsen tote Riesen.

Sie sind die Mahnung an die Spötter,

nicht zu zweifeln an der Macht der Götter.

Doch der Fimbulwinter kommt bestimmt,

dann aller End den Anfang nimmt.

Dann folgt die allerletzte Schlacht

in Asgards Weiten voller Macht.

Dann sterben Asen, Riesen, Wanen

und kehren heim zu ihren Ahnen.

Midgard vergeht dann schnell in Not

und erst wenn alles Leben tot

endet der Fimbulwinter bald

dann wird es warm wo es war kalt.

Dann öffnet sich das Tor von Hel,

es kehrt zurück der Gott ohn' Fehl.

Er allein wird herrschen dann

über die Welt, die neu begann.

Ein Gott der starb durch Lokis List

und vor der letzten Schlacht bei Hel schon ist.

Dieser Gott wird Baldr sein,

der dann herrscht im lichten Schein,

über die Welt, die Midgard genannt

und die ihr eisig Ende fand.

Dann wird wie es die Nornen spinnen,

der ewig Frieden wohl beginnen.

Doch bis dahin herrscht Wotan noch,

mit seinem gnadenlosen Joch.

Er wird weiter für Kriege sorgen,

um sich Krieger, die tot, zu borgen.

Für die letzte Schlacht der Welt

braucht Wotan jeden tapf'ren Held.

Denn er versucht es abzuwenden,

doch trotzdem wird einst alles enden.

Das Ragnarök kommt ganz bestimmt,

dann alles sein grausig Ende nimmt!

Doch bis dahin herrschen sie in Asgards Hallen,

die Asen bis Heimdalls Horn wird schallen,

bis Goldkamm, der Hahn, wird lauthals krähn

und alles wird zu Ende geh’n.

Das wird die letzte Winterschlacht

und auch das End der Asenmacht.

 

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Das Schwert

 

Geschmiedet im Dunkel der Vorchristenzeit,

der Griff schön verziert, die Klinge ist breit.

Magische Runen verzieren daß Blatt,

niemand weiss mehr, wer es geschaffen hat.

War es Brogg, der Asen zwergischer Schmied,

oder Sigurd, wie es berichtet manch' Lied?

War es Wotan oder auch 0din genannt

oder schuf es einst Wieland mit mächtiger Hand?

Man sagt, nachdem Wotan es hat getragen,

tat der tapfere Siegfried damit Fafnir erschlagen.

Und nach dem Tode des mächt'gen Wälsungen,

ist des Schwertes Stahlklang lang nicht erklungen.

Es geht die Legende, neun Frauen trugen es davon

und verbargen es gut dort auf Avalon.

Dann kam Myrddin, der auch als Merlin bekannt,

von der Insel im Nebel mit dem Schwert in der Hand.

Manch einer sagt Myrddin sei ein Dämon,

andere nennen ihn auch des Teufels Sohn.

Er betrat Britannica heimlich und leise,

dazu hatte er Grund, denn Myrddin war weise.

Wie ein Schatten umging er die piktischen Wachen

und übergab dann das Schwert dem Ahnherrn der Drachen.

So wurde Vortigern der stärkste der Kelten,

sein Sohn Uther Pendragon bekannt in den Welten,

als Vater von Arthor Hochkönig der Briten,

mit seinen Kämpen, die sich am Rundtisch berieten.

Als Uther starb, war Arthor ein Kind

und Myrddin nahm an sich das Schwert ganz geschwind.

In den magischen Stein, stieß er es hart

und kümmerte sich um Arthor, der noch schwach und zart.

Als dieser ein Jüngling, zog er das Schwert aus dem Stein

und sollte von da an, Herr aller Britannier sein.

Seine Götter das waren die Daodhine Sidhe, (sprich: Tiina Shii)

das Schwert stand ihm bei solang' er glaubte an sie.

Doch im Alter nahm Arthor den Glauben der Römer dann an

und wurde des gekreuzigten Gottes Mann.

Zuerst ging Myrddin und mit ihm die Macht,

die das magische Schwert hatte Arthor gebracht.

Dann kam Arthors Sohn, der Mordred genannt,

und hat mit Hilfe der Sidhe Arthors Land überrannt.

Arthor selber kam um in dieser Schlacht

und wurd' mit dem Schwert zurück nach Avalon gebracht.

Auf der Insel im Nebel liegen nun Beide,

auf der Bahre der König, das Schwert in der Scheide.

Myrddin verschwand im Sturmwind der Zeit

und die Rückkehr des Schwertes ist hoffentlich noch weit.

Denn wenn es zurückkehrt, ist alles aus,

dann kommt das Ende der Götter, voll Pein und voll Graus.

Mit dem Schwert kämpft dann 0din in der Asen Endschlacht,

die Loki, der Lügner über die Götter gebracht.

Das wird das Ende von Allem, Ragnarök einst genannt,

ist es heutzutage als Armageddon bekannt.

Und wenn alles verbrannt ist, öde und tot,

wartet das Schwert aufs neue Morgenrot,

um die zu begrüßen, die kommen dann

und es geht weiter wie´s einst begann!

 

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Das Dorf im Tal 


Einsam liegt das Dorf im Tal, 
Vogelgezwitscher überall. 
Eine Mutter sieht man dort 
mit ihrem Kind - ein schöner Ort. 
  
Im Wind das Gras wogt wie die See, 
am Bächlein trinkt ein junges Reh, 
das Wasser plätschert munter drein, 
vom Himmel wärmt der Sonne Schein. 
  
Im Schutz der Berge das Dorf liegt, 
der Wind Baumwipfel sachte wiegt, 
so ist es hier seit eh und je – 

da hebt den Kopf plötzlich das Reh. 
  
Von Ferne hört man dumpfes Grollen, 
als würden schwere Donner rollen. 
Immer lauter wird der Ton 
und jetzt läuft auch das Reh davon. 
  
Die Mutter hebt das Kind empor 
manch' Volk kommt aus den Hütten vor. 
Aus dem Donnern wird niemand schlau, 
denn der Himmel ist noch blau. 
  
Dann dämmert es – die Leut' versteh'n 

und bald darauf kann man sie sehn. 
Die wilde Horde - hoch zu Roß. 
Aufs Dörfchen zu stürmet der Troß. 
  
Stahl blitzt auf, durchdringt die Leiber 
man hört den Ruf: ,,Holt her die Weiber!" 
Grausam wüten die Barbarenhorden, 
als wären sie verrückt geworden. 
  
Es hilft kein Betteln und kein Fleh'n, 
kein Dorfbewohner bleibt heil steh'n. 
Im Blut liegen sie dort erschlagen, 
ihr Hab und Gut wird weggetragen. 
  
Qualmend brennt das Dorf im Tal, 
blut'ge Leichen überall. 
Eine Mutter liegt tot dort, 
mit ihrem Kind - welch grausam' Ort. 
 

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Die Suche

Gram ums Herz, an fremden Ort
hört‘ ich eines Skalden Wort.
Er liebt’ eine Jungfer, heiß und innig, 
die Zeit mit ihr war süß und sinnig.
doch einstens dann – da war sie fort, 
kein Wort, kein Zeig‘ an irgend Ort.


So fragt‘ er hin und fragt‘ auch her,
doch niemand wußte darob mehr.
Er wartete noch manchen Tag,
sich quälend – wo sie nur sein mag.
die Brust, sie ward ihm klamm und eng,
dies Schicksal traf ihn doch zu streng.


Nach Wochen nahm er, was ihm blieb, 
schlich Nachts davon, als wie ein Dieb, 
zu finden seine Liebste wieder, 
von dieser Such‘ gibt’s viele Lieder.
Denn was, frag ich , könnt schlimmer sein, 
zuerst verliebt – dann ganz allein!?


So zog er aus in jener Nacht,
zu trotzen seines Schicksals Macht. 
Von Ort zu Ort, vom Berg zum Fluß,
fand er nichts weiter, als Verdruß.
Manch‘ Fehde mußte er besteh’n, 
viel Unglück, Leid und Kämpfe sehn.


In dieser Welt, so kalt und rauh,
nur überlebt, wer stark und schlau.
Doch die bestand’nen Gefahren dann, 
formten ihn zum tapf’ren Mann.
Nur seine Seele war betrübt,
weil er nicht fand, was er geliebt.

 
Sein ganzes Leben suchte er,
für ihn gab es nichts andres mehr
Er sah die Welt von Nord nach Süd,
Kein Ort, den er aus Furcht je mied.
Allein – es hat ihm nichts gebracht,
ist immer einsam aufgewacht.


Jetzt saß er da – ein alter Mann
und ich hört‘ mir sein Lied dort an.
Voll Sehnsucht und Trauer klang die Mähr,
ich sah’s ihm an – er litt so sehr.
Ich saß dort still, in mich versunken,
die leise Stimm‘ machte mich trunken.


Und plötzlich, da verstummte sie,
ich wußt‘ nicht wann und wußt‘ nicht wie
So ruhig und still war’s in dem Raum,
so friedlich wie in einem Traum.
Ich hob den Kopf und sah umher, 
was ich dort sah, berührt‘ mich sehr.


Dort stand der Skalde, in grauem Loden,
die Laute lag vor ihm am Boden.
Vor ihm stand eine alte Frau,
Tränen im Aug‘ – die Haare grau.
Und auch der Skalde weinte leise,
er war am Ziel der langen Reise.


Denn diese Frau dort, glaubt es mir,
war seine Lieb‘ – die Such‘ galt ihr!
Ihr war, ich hab‘ hernach erfahren,
Schlimmes gescheh’n in all den Jahren.
Entführt – als Sklavin dann verkauft, 
während er sich sein Haar gerauft,
konnt‘ sie ihm keine Nachricht bringen,
hofft‘ nur seine Lieb‘ würd‘ nie verklingen.


Wieder verkauft, verspielt, verschenkt –
ihr letzter Herr wurde gehenkt.
Und als sie glaubte frei zu sein,
fingen andre sie doch wieder ein.
Zum Schluß dann landete sie Hier,
verkaufte Wein und zapfte Bier.


Ihr Herr, der Wirt, war sanft und gut
und schenkte ihr auch wieder Mut.
Ihr Liebster war ihr tief im Herzen,
doch dachte sie mit großen Schmerzen,
er hätt‘ vergessen sie schon lang,
ahnte nichts von der Suche bang.


So ward sie denn des Wirtes Weib, 
es ging ihr gut an Seel‘ und Leib.
Und als ihr Gatte dann verstorben,
wurde sehr viel um sie geworben.
doch sie hat immer „Nein“ gesagt, 
war immer tapfer – nie verzagt.


In der Taverne war sie nun zu Haus 
und machte auch das beste d’raus.
Den Liebsten hat sie nie vergessen, 
hat nächtens oft allein gesessen
und an die Jugendzeit gedacht,
wo ihr das Glück so hold gelacht.


Und dann kam sie in diesen Raum,
ihr schwindelte – sie glaubt‘ es kaum.
Als sie die Stimme hat vernommen,
sah sein Gesicht, von Trän‘ verschwommen.
Auch sah er sie, verstummte still,
sprang auf, während die Laute fiel.


Sehr lange standen sie dann dort
und es war still, es fiel kein Wort.
Endlich ein Schluchzen – das Versteh’n,
Ich war dabei, als sie sich fanden,
weit von oh glaubt es mir – es war so schön.
zu Haus, in fremden Landen.


Er blieb bei ihr – ging nie mehr fort,
die Taverne ward ein froher Ort.
Er sang nur noch die lust’gen Weisen,
kehrt’ ich dort ein, auf meinen Reisen.
Sie lebten dort noch viele Jahr‘,
glücklich zusammen, das ist wahr.


Und sind sie heut‘ auch schon gestorben,
ihre Leiber längst verdorben – 
steig‘ ich ins Tal dort gern hinab,
wo ich das Wunder gesehen hab‘,
welches die Liebe schenken kann, 
einer Frau und ihrem Mann.


Dieses kleine Dörfchen dort,
für mich ist das der schönste Ort.
Und führt die Reise mich dort hin,
kommt mir sein Lied stets in den Sinn.
Ihr Leben war so schwer – so hart,
der Lebensabend schön und zart.


Und fahre ich einst ins Grab hinein, 
möcht‘ wie der Skalde ich glücklich sein.

 

 

 

 

Gedichte der Leidenschaft und des Nachdenkens:

 

Ein Akt

Durch die Grotte sanft den Weg gebahnt,

die sprudelnde Quelle man nur erahnt.

Doch ist der Ursprung erst erreicht,

sie einem reißenden Strom dann gleicht.

Durch rasende Wildheit angetrieben,

sich Sturm und Wasser in ihr lieben.

Der Damm gebrochen, die Seelen befreit,

hinab gespült in den See der Zärtlichkeit.

 

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Sehnsucht

 

Sehnsucht –

Du nagst mir am Herzen

 

Sehnsucht –

Du bereitest mir Schmerzen

 

Sehnsucht –

Du verunsicherst mich

 

Sehnsucht –

Dafür hasse ich Dich

 

Sehnsucht –

Was nur tust Du mir an

 

Sehnsucht –

Weiß nicht mal, wann es begann

 

Sehnsucht –

laß meine Liebe in Frieden

 

Sehnsucht –

hätt‘ ich Dich doch gemieden

 

Sehnsucht –

halt Dich von mir fern

 

Verdammt Sehnsucht –

ich hab Dich so gern

 

Sehnsucht –

Du bereicherst mein Leben

 

Sehnsucht –

mußt Du dies Schicksal mir weben

 

Sehnsucht –

stark ist die Liebe in mir

 

Sehnsucht –

niemals ergeb‘ ich mich Dir

 

Sehnsucht –

noch beherrschst Du mich nicht

 

Sehnsucht –

noch lach ich Dir ins Gesicht

 

Ach Sehnsucht –

warum setzt Du mir so zu

 

Verfluchte Sehnsucht –

laß mich endlich in Ruh

 

Sehnsucht –

warum ignorierst Du mein Fleh’n

 

Oh bitte Sehnsucht –

laß in Frieden mich geh’n...

 

 

 

 

Im Wartesaal

 

In Gefahr, wie ein Schmetterling

im starken Wind

ist ein Liebender allemal!

 

Zwölf Uhr Mittag erschallt

und allein steht er da

im großen Wartesaal!

 

Sein Glück will er halten

fest in den Händen

und hofft, daß es ihm gelingt!

 

Ob er’s schafft oder nicht,

das ist nicht gewiß

und er zuckt, wenn die Saaluhr erklingt!

 

Denn er weiß, er ist schwach

und die Versuchung so groß,

auch wenn er sich gegen sie wehrt.

 

Doch trotz der Gefahren des Winds,

jauchzt der Schmetterling auf,

wenn der Nektar der Liebe ihn nährt.

 

Die Zeit

Ich spielte einst in Wald und Feld,
war frei von allen Sorgen.
Mich kümmerte nicht der Rest der Welt,
ich dachte nicht an morgen.

Die Zeit war mir völlig egal,
ich hatte ja so viel.
An sie dachte ich nicht ein Mal,
versunken in meinem Spiel.

Sie aber vergaß mich nicht
egal an welchem Ort.
Lachte mir freundlich ins Gesicht
und zog mich mit sich fort.

Wo ist es hin, das kleine Kind,
das sich um gar nichts sorgt?
Die Zeit eilte all zu geschwind,
die Kindheit nur geborgt.

Die Zeit führte mich immer weiter,
niemals machte sie Rast.
Ich eilte mit, mal froh und heiter,
manchmal krank vor Kummer fast.

Die erste Liebe kam und ging,
so wars auch mit dem Glück.
Und all der Tand an dem ich hing,
bringt nicht die Zeit zurück.

So eilte sie mit mir dahin,
gönnte mir kein Verschnaufen.
Noch immer erkannt' ich nicht den Sinn
und ließ sie einfach laufen.

Die Haare Grau, die Glieder schwer,
gezeichnet von der Zeit,
eilt diese immer noch so sehr,
ihr Ziel ist nicht mehr weit.

Kurz vor dem Grab und fast am Ende
schaue ich nun zurück.
Die Zeit sie rann mir durch die Hände,
das Leben - Stück für Stück.

Und plötzlich bin ich wieder Kind
und laufe über die Wiesen.
Ich kämpfe tapfer und geschwind
gegen Drachen und auch Riesen.

Ich jauchze ungestüm und heiter,
wie man es als Kind so macht.
Doch plötzlich geht es nicht mehr weiter,
ich stürze in die Nacht.

Nie hab ich an die Zeit gedacht
und an ihr stetes Streben.
Hab nie Gedanken mir gemacht
und wollte ewig leben.

Dann hat sie nicht mehr an mich gedacht,
so wie ich sie vergessen habe.
Hat mich an den Zielort gebracht
und zwar zu meinem Grabe.

Die Zeit, sie nimmt uns mit ein Stück,
das sollte man genießen.
Dann lässt sie uns einfach so zurück,
auch wenn dann Tränen fließen.

Darum genießt den Weg mit ihr
und seid euch stets bewusst,
dass wenn es endet heut und hier,
ihr dieses habt gewusst.

 

 

 

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Humoriges:

 

 

Insektenverse

Wie Bertold Brecht schon einmal sagte,

als übles Bauchweh arg ihn plagte:

Ich schreib und dichte wie verrückt,

die Leser mein sind ganz verzückt –

Ich bin beliebt - das kann ich sagen,

warum nur weiss das nicht mein Magen?

Aus dem Kopf müßt kommen Rauch,

doch schmerzen tut mir nur der Bauch!

Was er da tat weiß ich mitnichten,

doch ich kann auch ein wenig dichten!

Und also lesen wir hier,

Geschichten über Kriechgetier

+

Kennst Du den Wurm, der Fritz genannt?

Der war seit je her sehr genant.

Am Angelhaken noch sogar,

wurd' rot er, weil er nackig war.

+

Da gibt's noch Klaus die Küchenschabe,

von der ich zu berichten habe,

daß sie Probleme hatte sehr,

sie war zu dick und auch zu schwer.

Dies meinten auch die andren Schaben,

auch die, die was zu sagen haben.

So machte Klaus eine Diät,

doch leider kam sie viel zu spät.

Denn als Klaus g'rade hatt' begonnen,

sein Fett war noch nicht ganz zerronnen,

passierte ihm ein Mißgeschick,

man trat auf ihn - es machte ,Klick',

der Klaus war nur noch brauner Matsch

man sieht: Diäten sind nur Quatsch!

+

Einem Ohrwurm namens Günther B

taten mal beide Ohren weh.

Ich übertreibe nicht die Spur!

Das war ein Wunder der Natur!!

Denn Ohren besaß dies Krabbelvieh

meines Wissens nach noch nie!

+

Und dann war da noch Sibylle,

ihres Zeichens Maulwurfgrille.

Unter der Erde wohnte sie,

drum sah sie auch die Sonne nie.

Das nervte sie doch manchmal sehr,

weil so gerne braun sie wär

Und eines Mittwochs dann geschah's,

während Sibylle Zeitung las,

dort wurd' Mallorca angepriesen,

Sibylle mußte dreimal niesen,

dann las sie noch mal, was dort stand,

Mallorca - was für'n tolles Land.

Wie gern' würde sie dort mal hin,

doch das hatte ja keinen Sinn.

Denn für Mallorca, ohne Spaß,

benötigt man ‘nen Reisepaß.

Das stand in dem Artikel dort,

den warf Sibylle traurig fort.

Sibylle blieb also zu Haus

kam nicht aus ihrer Höhle raus.

Ihr Weltbild wollte sie erweitern,

doch das mußt' leider daran scheitern,

daß Grillen keinen Ausweis haben,

so muss Sibylle weiter graben

unter der Erde Nacht und Tag,

auch wenn sie dieses gar nicht mag!

+

Volker war schon in der Wiege

eine bemerkenswerte Fliege.

In jungen Jahren er sich schwor:

,,Ich werde mal ein Matador!"

Und als er größer wurde dann,

fing er auch sofort damit an.

Denn auf der grünen Weide drüben,

stand ein Stier herum zum üben.

Das Vieh war riesengross und mächtig,

das fand der Volker richtig prächtig.

So flog er quietschfidel zum Stier,

wie's weiterging das lest ihr hier.

Der Stier hieß Guntram, er war schwarz

und hatte auf der Stirn ´ne Warz'.

Die juckte sehr und stach ihn auch,

drum hatte Guntram Wut im Bauch.

Denn anders als zum Beispiel Katzen,

kann sich ein Stier am Kopf nicht kratzen!

So was verursacht Unbehagen

und schlug dem Guntram auf den Magen.

Dies wiederum verdrieß ihn sehr –

ja Guntram hatte es schon schwer.

Und als wäre dies nicht schlimm genug,

gab's noch was, das er kaum ertrug.

Ratet dreimal was das war –

natürlich Volker, ist doch klar!

Schon ein paar Tage übte er,

flog vor dem Stier mal hin mal her

und manchmal, wenn er richtig munter,

flog Volker auch mal hoch und runter.

Ein rotes Tuch schwenkt' er dabei

und dacht bei sich, wie toll er sei!

Zur Pause aß Volker zwei Stullen

und zwar auf der Warz' des Bullen.

Dieser wurd' bald radedoll

und hatte echt die Schnauze voll!

,,So geht's nicht weiter", dacht' er sich,

,,Jetzt heißt's die Fliege oder ich!"

Er überlegte dann so sehr

und das fiel Guntram äußerst schwer.

Er war zwar mächtig stark und groß,

doch mit dem Hirn war nicht viel los.

Und so bekam der arme Tropf

zu allem auch noch Schmerz im Kopf.

,Ne dicke Warze, Schmerz im Bauch

und Kopfweh plagte ihn nun auch.

Und auf der Warze Volker saß,

der voll' Genuß die Stullen aß.

Über die Weide wutentbrannt,

ist derweil Guntram gerannt.

Und auf der Warz' der Volker stand,

die letzte Stulle in der Hand.

Guntram hatte vorm Maul schon Schaum,

da fiel ihm auf der große Baum,

der hinten an des Rasens Rand,

ganz in der Näh' des Zaunes stand.

Völlig irre lief er los

und Volker dacht': ,,Was macht der bloß?"

Auf den Baum lief Guntram zu,

er wollte nur noch seine Ruh

von der Warz', dem Schmerz, der Fliege!

,,Warte nur - wie ich Dich kriege...",

brüllte er im vollen Lauf,

schloß die Augen und hielt drauf.

Und auf der Warz' noch Volker saß,

dem machte das gar mächtig Spaß!

Er hielt sich an der Warze fest,

dieser Schmerz gab dem Stier den Rest.

Im vollen Lauf, man glaubt es kaum,

krachte der Bulle vor den Baum!

Tot fiel Guntram um - Oh Weh!

Und Volker rief ganz laut: ,,OLE'!!"

Denn als der Baum war schon ganz nah',

dacht' Volker sich was gleich geschah.

Drum war er, das ist nicht gelogen,

kurz vor dem Knall schnell hochgeflogen.

Als er jetzt Guntram sah dort liegen,

war er fürwahr der Held der Fliegen.

Den Stullenrest schluckte er runter,

dann flog er fort, vergnügt und munter,

dabei wurde ihm plötzlich klar,

welch' toller Matador er war! ,,

Ich bin zu jung, um auszuruh'n",

dacht' er bei sich, ,,was ist zu tun?"

Er überlegte fast ein Jahr,

dann war es ihm auf einmal klar.

Er sprach: ,,Hört was ich Euch jetzt sage,

was ich jetzt tu', ist keine Frage!

Mit Bullen kämpf' ich jetzt nicht weiter,

oh nein - ich werd' Rodeoreiter!"

Und wieder verließ er Heim und Herd,

bleibt nur zu sagen: Armes Pferd!!!!!

+

Die Raupe Rolf war auch nicht schlecht,

so manche Nacht hatt' er durchzecht.

Mit einer roten Nase dann,

kam torkelnd er zu Hause an.

Er hat geleert so manchen Becher,

ja Rolf war ein ganz wilder Zecher.

Der Beerensaft war süß und schwer,

drum brummte ihm der Kopf auch sehr,

wenn er am nächsten Tag erwachte,

der Rolf jedesmal wieder dachte:

,,Ich geb' es auf, oh nein, oh nein –

nie wieder trink' ich ´nen Schluck Wein!"

Doch abends war das dann vergessen,

wurd' wieder in der Kneip' gesessen

und gepichelt Glas auf Glas,

g'rad so, wie man es oben las.

Es war die Nacht auf Donnerstag,

als Rolf in seinem Bettchen lag.

Da wurd' der Rolf auf einmal steif,

es bildete sich weißer Reif.

Dann war er völlig eingesponnen

und nachdem die Zeit zerronnen,

zerriß das Zeug und Rolf kam raus,

doch jetzt sah er ganz anders aus.

Er hatte Flügel strahlend blau,

war rank und schlank - ich sah's genau.

Er war so schön und elegant,

nahm' nie mehr ´ne Flasch' zur Hand,

denn für einen Schmetterling,

ist saufen ein unmöglich Ding.

Betrunken fliegen tut man nicht,

ist die Moral dieser Geschicht'!

+

Ameisen sind recht schlaue Viecher

und beileibe keine Kriecher.

Stolz und kriegerisch zumeist,

worauf ihr Körper schon hinweist.

Vorn am Kopf ist eine Zange,

mit der machen sie Feinden Bange.

Säure aus dem Hintern schießt

und der Getroffene zerfließt.

Sie sind wirklich starke Krieger,

gute Kampfer - meistens Sieger!

Nun ahnt man auch wie schlimm es ist,

ist man als Ameis' Pazifist!

Nickodemus - genannt Nick,

war eine Ameis' mit ‘nem Tick.

Wenn die andren kämpfen gingen,

wollte Nick viel lieber swingen!

Er sang sehr gut und konnt' auch steppen,

ob nun auf Tischen oder Treppen.

Und mit der Klarinette gar,

der Nick ein wahrer Künstler war.

Für ´ne Ameise war Nick sehr zart

und schlug so völlig aus der Art.

Die andren mochten Nick nicht leiden

und taten ihn, wenn's ging, auch meiden.

Das war dem Nick auch nicht egal,

allein' zu sein war ihm ´ne Qual.

So nahm er seine Klarinette,

auf die er nie verzichtet hätte,

und schlich sich heimlich, leis und still

(weil man ja keinen wecken will)

an den Wachen schnell vorbei

und war dann draußen - endlich frei!

Nie wieder Drill, laute Befehle,

kein exerzieren durch die Säle,

nie wieder kämpfen ohne Grund,

Soldat zu sein war doch nur Schund.

Nun hatte er nur noch ein Ziel,

Musik zu machen und zwar viel!

Es zog ´ne lange Zeit ins Land,

doch dann wurde Nick echt bekannt.

Jedes Insekt - ob nah, ob fern,

hörte Nick's Swing unheimlich gern.

Ob Biene, Spinne oder Wanze,

alles wiegte sich im Tanze.

Sie waren zueinander nett,

wenn Nick spielte die Klarinett'.

Nick's Big Band war ein Phänomen,

so was hatt' man noch nie geseh'n.

Drum bitten wir in diesem Haus,

für Nickodemus um Applaus!

Wir wünschen der swingenden Ameise,

alles Gute für die Reise.

Denn wieviel besser denn als Krieg,

ist doch Ameisen-Swing-Musik!!!! ! !!

+

Ilse - von Geburt an Zecke,

saß in einer Gartenhecke.

Klein war sie und braun und rund

und wartete auf einen Hund!

Dies tat sie nicht, weil's ihr gefiel,

für sie war's mehr, als nur ein Spiel!

Sie konnt' sich nicht dagegen wehren,

denn Hundeblut tat sie ernähren,

ob's ihr gefiel nun oder nicht –

auf dieses Blut war sie erpicht.

Drum saß sie dort ruhig und bescheiden,

doch der Hund, der tat sie meiden.

Doch Ilse wußte es genau,

im Garten hier gab's ´nen Wauwau.

Sie hatte ihn schon oft geseh'n,

wie er tat hinter ´nen Kind hergeh'n.

Und so, wie es die Ilse sah,

kam ganz bestimmt er ihr mal nah'.

Dann tat sie, was die Hunde hassen,

nämlich sich runter fallen lassen,

um auf dem Hund zu landen dann,

worauf das Festmahl dann begann.

Nur mußte dies sehr bald gescheh'n,

wie jetzt - konnt' es nicht weitergeh'n.

Zu lange wartete sie schon

auf des Wartens leckren Lohn.

Lang' konnt' sie hier nicht mehr rumlungern,

denn dann müßte sie bald verhungern.

Wochenlang tat sie hier schon warten,

saß sie hier am Rand des Garten

und langsam, welch ein Ungemach,

wurd' Ilse schlapp und ziemlich schwach.

Weggeh'n konnt' sie schon lang nicht mehr,

denn das war jetzt für sie zu schwer.

Zu geschwächt war sie, glaubt mir,

drum wartete sie weiter hier,

in der Hecke auf den Hund

und hoffte sehr, sie blieb gesund,

bis er würd' endlich näher kommen,

so hoffte sie, müd' und benommen.

Dann müßt der Sprung ihr noch gelingen,

denn noch mal könnte sie nicht springen.

Denn dazu fehlte ihr die Kraft,

zu lang' schon mißte sie den Saft,

der aus der Ader von dem Hund,

ihr floß lecker durch den Mund.

Würd' dieser Sprung gelingen nicht,

wäre Ilse nur noch Geschicht'.

Zu schwach wäre die Ilse dann,

käm' nie mehr an die Hecke ran,

geschweige denn heraufzusteigen,

um dann zu warten in den Zweigen,

auf eine zweite Chance dann,

die vielleicht käme - irgendwann.

So müde war sie - fiel fast runter,

doch dann wurde sie plötzlich munter.

Denn im Garten konnt' sie sehn,

das Kind mit dem Hund spazierengeh'n.

Hierhin, hierhin - war sie am beten,

tat aufgeregt die Händchen kneten

und als es wirklich dann geschah',

konnt' sie kaum glauben was sie sah!

An der Lein', vom Kind gezogen,

kam und das ist nicht gelogen,

der Hund ganz nahe an die Hecke,

ganz aufgeregt wurd' da die Zecke.

Ein wenig näher, dachte sie,

denn sonst schaff' ich den Sprung ja nie!

Das süße Blut konnt' sie schon schmecken,

ja, ja so sind sie, diese Zecken.

Das Kind blieb steh'n und auch der Hund,

der Ilse lief's Wasser in den Mund.

Sie zielte kurz und sprang dann ab,

im Flug dachte sie: Das wird knapp!

Sie ruderte und korrigierte

und hoffte daß sie sich nicht irrte.

Und tatsächlich - es gelang,

wie’s immer tat, wenn Ilse sprang.

Sie landete im Fell ganz weich

und hielt sich feste dann sogleich.

Das war Rettung in höchster Not,

sie fühlte schon den Hungertod.

Doch die Gefahr war jetzt gebannt,

sie war auf den Geschmack gespannt,

denn wer so oft hat Blut geleckt,

weiss daß jeder Hund ganz anders schmeckt.

Zur Haut des Hundes wollt' sie schnell

und wühlte sich durch dessen Fell.

Dies roch zwar seltsam - doch egal,

sie brauchte schnell das rettend' Mahl!

An der Haut dann angekommen,

war sie vor Hunger schon benommen.

Sie biß hinein und tat dann schrei'n:

Oh bitte nicht, das d a r f nicht sein!

Das Kind ging fort von dem Gebüsch,

der Hund dahinter war aus Plüsch!!!

Er hieß Wusel, jetzt wird's klar,

daß er ein Spielzeughund nur war.

So starb denn Ilse ohne Klagen,

mit ein paar Plüschfasern im Magen!

+

Jürgen Schwirr, lang, schlank und blau

ist so stolz, als wie ein Pfau,

wenn er über'n Teich tut schweben,

genießt er jedesmal das Leben,

Keiner fliegt so toll und schnelle

wie Jürgen Schwirr, die schön' Libelle!

Hach - es ist schon ein Genuß

und für die ander'n ein Verdruß,

wenn Jürgen so in vollem Glanze,

sich wiegt und dreht im schönen Tanze.

Dies weiss der Jürgen auch genau,

wenn morgens er sich wäscht im Tau,

bis er erstrahlt im blauen Glanz,

vom Kopf hinab bis zu dem Schwanz.

Hochnäsig ist er - leider Gottes

und gegen andre voll des Spottes,

weil sie nicht hübsch ausseh'n, wie er,

verlacht er sie gar oft und sehr!

Drum mag ihn keiner dort am Teich,

doch das ist Jürgen ziemlich gleich.

Er braucht nur sich und sonst gar keinen,

tja - solches sollt' man gar nicht meinen.

Drum fliegt er jeden Tag aufs neu

dort übers Wasser - ohne Scheu!

Sein Spiegelbild dort zu betrachten,

während kunstvoll er fliegt dort Achten,

ist sein liebstes Hobby gar,

das ist nicht nett, doch leider wahr!

Doch wie heist's so schön und überall –

Hochmut kommt oft vor dem Fall!

Und wer in sich ist so vernarrt

und nicht an Spott für andre spart,

wie unser Jürgen - die Libelle,

erwischt es meistens auf die Schnelle.

Dies sagten ihm die andern auch,

vor Lachen hielt er sich den Bauch,

denn er war sicher, ihm war klar,

daß dies der pure Neid nur war.

Er schlug die Warnung in den Wind

und vergaß sie dann geschwind.

Hoch überm Teich fliegt er nun wieder

und trällert dort lustige Lieder,

deren Inhalt - war doch klar,

seine eigne Schönheit war.

Immer niedriger fliegt er,

bewundert sich dabei so sehr,

ja so war Jürgen immer schon,

für sich das Lob - den andren Hohn!

Er fliegt ganz nah ans Wasser ran,

damit er sich besser sehen kann.

Die Warnruf' der Ander'n hört er nicht,

verzückt sieht er nur sein Gesicht.

Stundenlang konnt' er's sich anseh'n,

was sollte ihm denn schon gescheh'n?!

Kurz überm Wasser, kreuz und quer,

fliegt Jürgen langsam hin und her,

betrachtet sich und ist entzückt

von seinem Bild ist's nicht verrückt?

Dies denkt sich auch Herr Dieter Hecht,

dem ist's vor Hunger schon ganz schlecht.

Dann sieht er Jürgen oben schweben

und denkt sich: Dir geh' ich ans Leben!

Wenn so nah ans Wasser Du kommst runter,

verputz ich Dich, ratzfatz und munter!

Gedacht - getan, Dieter schwimmt los

und Jürgen sieht sich selber bloß,

Weil seine Pracht ihn so tut blenden,

kann er das Unheil nicht abwenden.

Der Hecht kommt näher - hungrig, wild,

Jürgen sieht nur sein Spiegelbild.

Ganz fasziniert von seiner Pracht,

hat er ´nen Fehler nun gemacht.

Kein Insekt - egal wie schön,

sollt so nah ans Wasser geh'n.

Denn Dieter Hecht - der Bösewicht,

der übersieht solch' Fehler nicht!

Er ist ein Jäger und ein Späher

und kommt dem Jürgen immer näher.

Da sieht Jürgen den Raubfisch kommen,

doch von der Schönheit ganz benommen,

die im Spiegel er betrachtet,

hat er zu spät darauf geachtet.

Eben noch schön und gesund,

ist er ,schwupps' in Dieter's Schlund.

Sein letzter Gedanke - ist doch klar –

ist der: Hach Gott, wie schön ich war!

Die Schönheit ist dem Hecht egal,

er freut sich übers fette Mahl.

Und die Moral von der Geschicht':

Verlieb' Dich nicht in Dein Gesicht,

denn wie's dem Jürgen ist gescheh'n,

kann's irgendwann mal jedem geh'n!!!

+

Ein Floh namens Jo,

war seines Lebens recht froh,

hüpfte von Hund zu Hund,

war fidel und gesund.

Tja, er war ein Filou,

ohne Hut, ohne Schuh,

lebte er vor sich hin,

ohne Ziel, ohne Sinn.

Stach die Hunde en masse,

denn das machte ihm Spaß!

Doch dann kam die Stund',

Jo saß g'rad auf ‘nem Hund,

als er sie sah

und es um ihn geschah.

So lieblich und schön,

wie's Jo noch nie hatte geseh'n,

über ihm schwebte sie,

Jo dachte: Nur die!

Keine andre will ich,

die ist die Richt'ge für mich!

Also sprang er empor,

immer höher - der Tor,

und dann sah sie ihn,

er gefiel ihr wie's schien,

denn sie flog auf ihn zu,

vorbei war's mit Jo's Ruh'.

So verliebt wie noch nie,

schrie er lauthals: Jipiieh...

Und dann machte es ,Schnapp

und Jo's Jauchzer brach ab.

Und das war's dann für Jo,

und die Amsel war froh,

denn vorher noch nie,

war's so einfach für sie,

ein Insekt zu verzehren,

um sich zu ernähren.

Denn sie wußte ja nicht,

daß Jo g'rad war erpicht,

allen Mut lassen zu walten

und um ihre Hand anzuhalten.

Dumm gelaufen für Jo –

doch die Amsel war froh!!

+

Fritzchen Klein war, wenn ich's euch sage,

als Stechmücke ´ne wahre Plage.

Mit leisem Gesumm´

trieb er in den Schlafzimmern sich rum,

und suchte nächtens dort nach Blut –

für ihn das allerhöchste Gut.

Zwar wurd' er gejagt oft und lange,

doch davor war's ihm gar nicht bange,

denn er war ja so flink

und schon beim kleinsten Wink,

surrte blitzschnell er los,

hach - er war schon famos.

Am liebsten trank er das Blut

von Blondinen voll Glut,

doch egal ob schwarz oder brünett,

er flog zu jeder ins Bett.

Fritzchen hatte, das glaubt ihr ja wohl,

wie jeder ein großes Idol.

Das war, dies ist keine Frage,

jemand der schlief fest bei Tage,

ein jeder kennt ihn

(nein - er ist kein Delphin)

den großen Vampir,

seinen Namen kennt ihr,

Dracula hieß der Beste,

der lag in seiner Feste,

schlafend im Kasten

und tat genauso wie Fritz höchst ungern fasten

Auch er saugte Blut,

wie es Fritzchen noch tut.

So schlief dann der Fritz,

während der Sonne Hitz'

genau wie der Graf,

seinen seligen Schlaf.

Er träumte von Blut,

von Taten voll Mut

und dann wurd's ihm klar,

daß ein Vampir er wohl war.

Er bestellte sodann,

im Mückenversandhaus ,NU RAN'

einen Umhang aus Samt,

denn war er schon verdammt,

wollt' er auch sein wie der Graf,

den er persönlich nie traf.

Er wartete lang

und fast ward' ihm schon bang,

doch dann kam er ins Haus

und Fritzchen packte ihn aus.

Er weinte vor Glück,

über dies prächtige Stück.

Außen schwarz,

innen rot, Fritz sah aus wie der Tot,

ja der Umhang stand im gut,

verdoppelte Fritzchens Mut

und so tat er es wagen,

denn ihm knurrte der Magen,

machte sich auf den Flug –

mal schau'n wohin es ihn trug.

Isabell lag im Bett,

sie war hübsch und auch nett,

ihr Fenster war offen

und das ließ Fritz hoffen.

Summend flog er zu ihr,

übergroß wurd' die Gier.

Er konnt's nicht verknusen

und flog zu ihrem Busen,

landete dort,

an diesem kusch'ligen Ort.

Die Isabell hatte aber,

das ist kein Gelaber,

eine Brosche anstecken

und als Fritz grad wollt' lecken,

an Isabelles zarter Haut,

(was der sich so traut)

blieb an der Brosch' er doch hängen,

da half kein Ziehen und Drängen,

der Umhang hing fest,

jetzt erzähl' ich den Rest.

Während Fritzchen noch zerrte,

dabei lauthals plärrte,

ist Isabell dann erwacht,

denn vorbei war die Nacht.

An der Brosche hing er

und baumelte hin und her.

Isabell gähnte laut,

hat dann auf die Brosche geschaut.

Und da hing der Fritz,

das ist wahrhaftig kein Witz!

Nicht den Pfahl durch die Brust,

schrie Fritzchen voller Frust.

Er dacht' sie hätt' ihn geseh'n

und um ihn wär's gescheh'n.

Doch Isabell sah ihn nicht

unsren winzigen Wicht,

sie legte die Brosche aufs Bett,

das wiederum fand Fritz sehr nett.

Doch er hing immer noch fest

und das gab ihm den Rest.

Als Isabell kam zurück,

nahm sie das gute Stück.

Um es zu reinigen dann,

legte ein Schmuckbad sie an,

warf die Brosche hinein,

wenn auch Fritz schrie laut: NEIN!

Die Brosche zog ihn hinab

und so fand er sein Grab

in ‘nem Silberputzbad

- ist das nicht fad?

+

Der schlanke Toni Müller war klasse,

er gehörte zur Grashüpferrasse.

Keiner hüpfte wie er,

das fiel ihm nicht schwer

und so entkam er auch jedem Häscher,

sei es Vogel oder Mähdrescher!

Nur einmal war er zu lahm,

einmal er nicht mehr entkam.

Es waren zwei Kids,

die mit Elan und viel Witz,

fingen ihn ein,

rissen aus ihm ein Bein,

das andere auch

und Toni lag auf dem Bauch.

Die Kinder ließen ihn dort,

gingen einfach dann fort.

Eine Fliege mit Namen Heinz,

wählte ganz schnell neun-eins-eins.

Und nach ‘ner Stunde oder auch später,

kamen endlich die Sanitäter.

Sie halfen ihm gut,

Toni bekam wieder Mut.

In seinem Rollstuhl - der Schelm,

fährt er jetzt - ohne Helm

immer schneller und toller,

als grüner Grasroller,

die Wiese hoch und auch runter,

ja - Toni ist wieder munter.

Und so rollt lustig und heiter,

unser Held immer weiter.

Vielleicht - man weiss nie,

fährt er mal ´nen Grand Prix.

Man sollt' es gar nicht vermuten,

so wendet sich alles zum Guten!

+

Wer kennt sie nicht - die Lisa Bummel,

ihres Zeichens - fleiss'ge Hummel.

Sie summt mal hier, mal dort, mal da

und ich erzähl was ihr geschah.

In ihrem tiefsten Herzen nämlich,

fand sie das Hummelleben dämlich.

Hinein, hinaus aus jeder Blüte,

zu testen deren Necktargüte,

zu transportieren an den Bollen

zur Fortpflanzung die Blütenpollen,

das war sie langsam wirklich leid

und so entbrannt in ihr der Neid,

an denen die dies nicht gemußt,

oh ja - die Lisa hatte Frust.

Und eines schönen Tages dann,

die Blütenarbeit fing g'rad an,

da dachte Lisa so bei sich,

die blöden Blüten können mich...

Ich flieg' nicht heim in meinen Stock,

aufs arbeiten hab' ich kein' Bock,

ich mach' es mir heut angenehm,

werd' an den warmen Strand mal geh'n.

Zu sehen was dort angesagt,

ich hab' genug mich jetzt geplagt.

Gesagt - getan, sie flog dann los,

doch wo war dieser Strand denn bloß?

Sie suchte hier, sie suchte dort,

allein der Strand, der war wohl fort.

Und als die Sonne dann versank,

fühlt' Lisa sich kaputt und krank.

Den Strand hatte sie nicht gefunden,

hatte die Flügel wund geschunden.

Der Rücken schmerzte - eiderdaus,

der ganze Ausflug war ein Graus.

Sie wär so gern zu Hause nun,

um sich gehörig auszuruh'n.

Doch plötzlich wurd' der Lisa klar,

daß sie weit von zu Hause war.

m Dunkeln fliegen konnt' sie nicht,

das war ja jetzt ´ne bös' Geschicht'.

Was mach ich nur, was soll ich tun?

Das fragte sich die Lisa nun.

Sie summte noch ein wenig rum,

dann wurd' ihr das dann auch zu dumm.

Im Wald landete sie schließlich doch,

wo sie sich unter ‘nem Pilz verkroch.

Dort lag sie dann und weinte sehr,

zum Strand wollte sie nimmermehr.

Ach wär ich doch zu Haus geblieben,

bei meiner Arbeit, meinen Lieben.

Dann säß' ich jetzt nicht hier allein

und könnt' bei meinen Freunden sein.

Sie weinte dann noch eine Stunde,

dann fiel sie um und schlief ´ne Runde.

Und als sie morgens wurde wach,

vernahm sie einen Riesenkrach.

Es summt' und brummte überall,

im Wald herrschte richtig Krawall.

Doch Lisa war darüber froh,

denn nur ´ne Hummel die brummt so.

Sie sah hinauf und konnt's nicht glauben,

dort flogen ganze Hummeltrauben.

All ihre Freunde flogen dort,

zu suchen sie an jedem Ort.

Und als sie sie gefunden dann,

schloß Lisa sich ihnen froh an

und flog mit ihnen, ist doch klar,

zurück nach Hause - wunderbar!

Zu den Blumen flog sie wieder,

verrichtete die Arbeit bieder

und war nun froh, ob ihres Tun,

wollt sich auch nie mehr nur ausruh'n.

Sie wußte ja, was dem geschah,

der immer nur sich selber sah.

Das wollt' sie nicht mehr und darum,

fliegt sie noch heute fleißig rum.

Und summt ´ne Hummel Dir ums Bein,

könnte das durchaus Lisa sein.

+

Welch possierlich Käferlein,

ist doch unser kleiner Hein.

Durch die Luft fliegt er geschwind,

er wird geliebt von jedem Kind.

Denn wie auch seine Geschwisterschar,

Hein ein Marienkäfer war.

Wenn er so durch die Lüfte flitzte,

jedwedes Kinderauge blitzte.

Pünktchen, Pünktchen komm zu mir,

ich bin der liebste Junge hier!

Dies rief der Paul dem Hein laut zu,

der dachte nur: Laß mich in Ruh'.

Welch Ärger so beliebt zu sein,

dachte bei sich der Käfer Hein.

Alle wollen mich nur fangen,

ich muss um mein Leben bangen,

nur weil sie mich so niedlich finden,

muss ich aufpassen und mich schinden.

Kaum hatte Hein sich dies gedacht,

der Paul ´nen Riesensprung vollbracht

Der arme Hein konnt's nicht abwenden,

daß Paul ihn fing mit seinen Händen.

Es machte Ritsch und Ratsch im Nu,

dann war die Streichholzschachtel zu.

In ihr war jetzt der Hein gefangen

und tat sehr um sein Leben bangen.

Der Paul zeigte ihn nun herum,

doch Hein - es war wirklich zu dumm,

konnte ihm entkommen nicht,

zu schnell' macht' Paul die Schachtel dicht.

so sann er hin und sann er her,

dies fiel ihm in der Schachtel schwer.

Denn Paul schüttelte sie gar mächtig,

das wiederum fand Hein nicht prächtig.

Warum nur muss ich sein so niedlich,

warum kann ich nicht leben friedlich.

Ach könnt' ich doch ´ne Wanze sein,

dachte bei sich der arme Hein.

Dann würden sie in Ruh' mich lassen

und keiner würde nach mir fassen,

um mich zu stecken in ´ne Kist',

hach je - ist das alles ein Mist!

Doch plötzlich ging die Schachtel auf

und blinzelnd schaute Hein herauf,

er sah das grelle Sonnenlicht

und Paul schloß auch die Schachtel nicht.

Langsam schlich Hein sich an den Rand,

das fand er zwar äußerst riskant,

doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt,

dachte sich Hein, begann den Sprint,

breitete flugs die Flügel aus

und flog fix aus der Schachtel raus.

Die Sonne begann g'rad' zu sinken,

unter sich sah Hein das Paulchen winken.

Der Knirps hatte ihn freigelassen,

Hein konnt' sein Glück noch gar nicht fassen.

So flog zurück er schnell nach Haus'

und dies Gedicht ist hiermit aus!

 

 

 

Der unbeliebte Buckelwal

Manfred Schmidt, der Buckelwal,

war für alle eine Qual.

Er nervte jeden dort im Meer

und alle haßten ihn gar sehr.

Der Ozean war viel zu klein,

um mit ihm dort drinn zu sein.

Drum freuten sich auch alle sehr,

als man ihn plötzlich sah nicht mehr.

Neptun hörte wohl die Gebete

und als ein starker Wind mal wehte,

kam ein großes Walfangboot,

schoß ihn mit der Harpune tot.

Im Meer hob großer Jubel an,

denn Manfred ist nun Lebertran!

 

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