Friedrich Wilhelm Murnau

(* 28.12.1888; † 11.03.1931)


Friedrich Wilhelm Murnau wird am 28.12.1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe im westfälischen Bielefeld geboren. Nach dem Abitur 1907 geht er nach Berlin, um Kunstgeschichte und Philosophie zu studieren. 1908 wechselt er an die Universität Heidelberg. Dort steht er, zusammen mit anderen Studenten, zum ersten Mal auf der Bühne. Mit seinem Freund Hans Ehrenbaum-Degele macht er in dieser Zeit einen Ausflug ins oberbayerische Städtchen Murnau.
1909, zurück in Berlin, bricht Friedrich sein Studium ab, gibt sich den Künstlernamen Murnau und widmet sich ganz der Schauspielerei. Von 1911 bis 1914 besucht er die Theaterschule von Max Reinhardt und wirkt bei Inszenierungen des Deutschen Theaters mit. Er sucht die Nähe zu expressionistischen Künstlern, wie Paul Zech, Franz Marc und Else Lasker-Schüler. Außerdem interessiert er sich stark für psychische Erkrankungen, Wahnvorstellungen und Fälle von Besessenheit.

Als der Erste Weltkrieg ausbricht, wird Murnau eingezogen. Er ist Kampfpilot und muss 1917 bei einem Erkundungsflug in der Schweiz notlanden. Dort wird er interniert. In dieser Zeit dreht er Werbefilme, die nicht erhalten geblieben sind.



Sein erster, ebenfalls nicht erhaltener Spielfilm „Der Knabe in Blau“, eine freie Verfilmung des Romans "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde (1854-1900), entsteht 1919 nach Ende des Krieges. In den darauf folgenden Jahren dreht Murnau drei Filme, die ihn international bekannt machen: "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens"(1922), "Der letzte Mann"(1924) und schließlich "Faust - Eine deutsche Volkssage"(1926).

Noch im selben Jahr schließt er einen vierjährigen Vertrag mit der Fox Film Corporation ab und geht nach Hollywood. Von den drei Filmen, die Murnau mit Fox in den USA realisiert, wird "Sunrise - A Song of Two Humans" mit zwei "Oscars" ausgezeichnet. Murnau erhält das "Blaue Band".

Bis 1929 entstehen zwei weitere Filme für die Fox ("Four Devils" und "Our Daily Bread") unter künstlerisch wesentlich ungünstigeren Bedingungen. Enttäuscht beendet Murnau seine Arbeit in Hollywood, "Our Daily Bread" stellt er nicht mehr fertig. Murnau kündigt seinen Vertrag, kauft die Yacht "Bali" und segelt gemeinsam mit Robert J. Flaherty (1884-1951), dem Pionier des Dokumentarfilms, in die Südsee, um dort einen Film zu drehen.

Als Flaherty wegen künstlerischer Differenzen das Projekt verlässt, gerät Murnau in Geldnot. Mit fremden Mitteln kann er den Film schließlich beenden, die Paramount erwirbt die Rechte und bietet Murnau einen Zehnjahresvertrag an.

Am 11. März 1931 stirbt Murnau in Santa Barbara/Kalifornien an den Folgen eines Verkehrsunfalls.