Jiang Shi


Der Jiang Shi (chinesisch 僵尸, starrer Leichnam) ist die chinesische Abart des Untoten. Schon in den Liaozhai Zhiyi, einer Kurzgeschichtensammlung des 17. Jahrhunderts, werden sie erwähnt, obwohl die Wesen, die vor allem der Folklore entstammen, wesentlich älter sein dürften. Oft sind Jiang Shi Leichen, bei denen sich der Tod (yin) wieder mit der positiven Lebenskraft (yang) vermischt - durch die Vermischung beider Aspekte entsteht ein mächtiger Wiedergänger, der des Sprechens zwar nicht mächtig ist, aber es durchaus versteht zu töten. Anderen Legenden zufolge steht der Leichnam wieder auf, weil das po(魄), ein Teil der menschlichen Seele, den Körper nicht verlassen konnte. Jiang Shi sind scheußlich anzusehen: blass, ja fast blau, mit gräßlichen Krallen, Augen und einem fürchterlichen giftigen Atem. Meist verfolgen sie ihre Opfer blindlings, später können sie sogar fliegen. Doch sie laufen nicht immer - manchmal hat die Totenstarre schon eingesetzt, und sie sind gezwungen, zu hüpfen. Selbstverständlich sind diese Wesen nachtaktiv, und man sollte tagsüber schleunigst das Grab des Unholds ausfindig machen und ihn durch Verbrennen vernichten, denn je länger ein Jiangshi auf Erden weilt, desto mächtiger kann er werden: Manchmal verwandelt er sich in einen mächtigen Löwen oder gar Riesen.
Jiang Shi werden oft von Zauberern kontrolliert, in dem dieser einen Papierstreifen an der Stirn des Jian Shi befestigt. Auf dem Papierstreifen steht, was der Jian Shi für den Zauberer tun soll.
Jiang Shi können mit Hühnereiern, taoistischen Zaubersprüchen und Acht-Trigramme-Spiegel bekämpft werden. In den 1980ern wurden zahlreiche Jiang Shi-Filme in Hongkong gedreht, sodass man schon von einem eigenen Genre sprechen kann.

 

(Quelle: Wikipedia, Stand 13.04.07)