Keltische Symbole

 

Baum des Lebens:

Die Kelten teilten nicht die Vorstellung von vier Elementen, sondern unterschieden lediglich drei Reiche: das Land, die See und der Himmel. Bäume galten als Verbindung zwischen Land und Himmel und durch den Transport von Wasser (See) in beide Richtungen als Vermittler.

Der Baum des Lebens ist eines der bekanntesten Symbole der keltischen Mythologie und das wohl wichtigste des Druidentums.
In der Vorstellung der frühen Kelten war der Kosmos ein riesiger Baum: seine Wurzeln drangen tief in die Erde und seine Zweige reichten hoch hinauf in den Himmel. Er ist ein Symbol für die Balance zwischen diesen Welten; die Vereinigung von oben und unten; ein Symbol für Gleichgewicht und Harmonie. Seine Wurzeln und Äste bilden den Kosmos, in dem alle Dinge miteinander verbunden sind.
Der Baum des Lebens ist ein zeitloses Symbol der Erneuerung, Wiedergeburt und unzerstörbaren Kraft des Lebens.


Viele Darstellungen zeigen den Baum des Lebens in einem Topf oder Kessel, welcher wiederum ein Symbol für die Mutter Erde ist, der alles Leben entspringt.

Die Vorstellung vom Baum des Lebens existiert in vielen Kulturen: bei den Germanen ist es die Weltenesche Yggdrasil, bei den Christen im Garten Eden und auch im Judentum ist er existent.


Irrgärten und Labyrinthe:

Labyrinthe besitzen einen eindeutig definierten Pfad, der sowohl hinein als auch wieder hinaus führt. Es gibt keine Sackgassen, keine Weggabelungen.
Ein Labyrinth ist also ein Ein-Pfad-Irrgarten.
Irrgärten hingegen bieten eine große Auswahl an Wegen, verschlungene, sich kreuzende Pfade, manche mit vielen Ein- und Ausgängen. Sackgassen bilden Hindernisse, die überwunden werden müssen. Irrgärten fordern dazu heraus, sein Leben selbst zu gestalten, den Weg selbst zu wählen.
Die einzige Wahl die das Labyrinth zuläßt, ist die, hineinzugehen oder nicht.


Knoten:

Über die Bedeutung der Knoten wird viel spekuliert: viele glauben, dass sie absolut keine Bedeutung haben und lediglich künstlerischen Charakter besitzen. Andere vertreten die Theorie, dass hinter jedem Knoten eine spezielle und genau definierte Bedeutung steckt, dass diese aber genauso im Dunklen liegen wie zahlreiche andere Aspekte der Kelten.
Wieder andere denken, dass die Knoten die Bindung der Seele an die Erde darstellen und den Prozess der ewigen sprituellen Entwicklung des Menschen bis er schließlich vollkommen ist und sich aus dem Zyklus der Wiedergeburt befreien kann.


Kreuz:

Das typische keltische Kreuz ist mit einem Kreis versehen und symbolisiert die Brücke zu anderen Welten, zu größerer Weisheit. Dies wir durch die beiden Achsen dargestellt, wobei die vertikale Achse die spirituelle Welt und die horizontale Achse die physische Welt darstellt.
Das gleicharmige Kreuz steht aber auch für die Himmelsrichtungen, die Jahreszeiten etc.


Spirale:

Die genaue Bedeutung der Spirale ist nicht bekannt; man nimmt jedoch an, dass sie die Reise vom (inneren) Leben zur (äußeren) Seele repräsentiert; dass sie Wachstum, Entwicklung und kosmische Energie darstellt.
Bei einigen keltischen Völkern mag sie auch ein Symbol für die Sonne gewesen sein.


Die im Uhrzeigersinn (von der Mitte aus beginnend) verlaufende Spirale steht für den Beginn, das Öffnen, die Bewegung.


Die gegen den Uhrzeigersinn verlaufende Spirale steht dagegen für das Ende, die Rückkehr zum Ursprung.


Eine Sonderform stellt die doppelte Spirale dar, mit der während der Bronzezeit häufig Artefakte geschmückt wurden. Man nimmt an, dass sie Wasser oder das Meer darstellen.
Eine andere Theorie ist, dass sie ein Symbol für die Tagundnachtgleiche sind.


Triskele:

Die Triskele symbolisiert die Zahl drei; die dreifache Göttin (Mädchen, Mutter, Greisin), den Zyklus von Geburt, Leben und Tod, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die keltische Trinität Wasser, Land und Himmel.


Der Triskele sehr ähnlich ist die Triquetta, welche ebenfalls das Dreierprinzip darstellt.


Tiersymbole:

 

Adler
Der Adler steht mit seiner Größe, seiner Flügelspannweite und seiner Fähigkeit, in große Höhen emporzusteigen, in symbolischem Bezug zum Sonnengott.
Der "König der Lüfte" verkörpert Kraft, steht für Weisheit und königliche Würde und galt als Begleiter der Seele in die Anderswelt.


Drache
Der Drache wird meist mit kriegerischen Handlungen, aber auch Helden in Verbindung gebracht. Er verkörpert Kraft, Ungezähmtheit und Angriffslust.
In keltischen Darstellungen wird der Drache häufig in Knotenwerken dargestellt.

Eber
Der Eber war in der keltischen Ikonographie und Mythologie allgegenwärtig.
Er wurde als Gott des Waldes verehrt und war aufgrund seiner Angriffslust und Aggressivität ein Kriegssymbol.


Eule
Die Eule ist ein Symbol der Weisheit und ihr werden Beschützerfunktionen nachgesagt.
Sie galt als Führer zur Unterwelt.


Falke
Der Falke ist der Übermittler zwischen dieser Welt und der Anderswelt.
Er ist geschickter und stärker als andere Vögel und steht für großes Seh- und Erinnerungsvermögen.


Hahn
Mit der Kraft seiner Stimme galt der Hahn als Vertreiber der Nacht und Verkünder des neuen Tages.
Er symbolisierte Fruchtbarkeit und ist als kämpferischer Vogel auf Helmen und Münzen zu sehen.


Hase
Der Hase galt als Tier des Mondes und symbolisierte Wachstum und Fruchtbarkeit.
Er war ein Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara (Astarte).


Hirsch
Der Hirsch gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und Beschützer des Waldes.
Er verkörpert Anmut, aber auch Kampfeslust und Männlichkeit und wurde als Gottheit verehrt (siehe Cernunnos).


Hund
Der Hund ist ein Symbol für die Jagd, er steht für Schutz und Heilung.
Er wird häufig als Begleiter der Götter dargestellt.
Der Hund steht aber auch für den Tod: der Gott der Unterwelt ist umgeben von weißen Hunden mit roten Ohren.


Katze
Die Katze galt als starker Beschützer in schwierigen Situationen.
Durch ihre geheimnisvolle Ausstrahlung galt sie auch als Hüter der Seelenkräfte.


Krähe
Die Krähe verbindet Weisheit mit großer Geschicklichkeit, sie steht aber auch für Betrug und Listigkeit .
Sie wird mit Krieg und Tod assoziiert.


Pferd
Das Pferd wurde für seine Schnelligkeit, Schönheit und sexuelle Potenz verehrt und wurde in vielfältiger Weise dargestellt.
Die (Fruchtbarkeits-) Göttin Epona war die Schutzpatronin der Pferde und Reiterkrieger.


Rabe
Der Rabe wurde mit dem Gott der Unterwelt assoziiert: er ist der Verkünder von Unglück und Tod.
Er galt aber auch als starker Beschützer für jene, die seine Gunst erringen konnten.


Schlange
Die Schlange repräsentiert den Kreislauf von Leben und Tod und durch ihre Fähigkeit zur Selbsterneuerung war sie ein Symbol der Wiedergeburt.
Ebenso symbolisierte sie Fruchtbarkeit.
Häufig wird sie als Wächter wichtiger und geheimnisvoller Stätten dargestellt.


Schwan
Schwäne stehen mit ihrem weißen Federkleid für Reinheit und Anmut.
Sie haben eine spirituelle Bedeutung: so sind sie in der keltischen Mythologie oft Ziel von Verwandlungen.


Stier
Der Stier wurde für seine Angriffslust und Stärke verehrt, Eigenschaften, die von den kriegerischen Kelten besonders geschätzt wurden.
Ebenso galt er als Fruchtbarkeitssymbol und war ein beliebtes Opfertier.


Widder
Der Widder war aufgrund seiner Stärke und Angriffslust ein Kriegssymbol und wurde oft gemeinsam mit einem Kriegsgott abgebildet.
Eine rätselhafte Abwandlung ist die widderköpfige Schlange, die Potenz und Angriffslust mit Erneuerung und Wiedergeburt vereint und sich häufig in Gesellschaft des Gottes Cernunnos befand.


Pflanzen- und Baumsymbole:

 

Apfel, Apfelbaum
Der Apfelbaum steht für Leben und Unsterblichkeit.Der Apfel ist ein Symbol für Liebe und Fruchtbarkeit.


Sonstige Symbole:

 

Ei
Das Ei ist das Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara (Astarte) und steht für Fruchtbarkeit, Neubeginn, Schöpfung und Heilung.


Harfe
Die Harfe sollte, im Kampf gespielt, eine unterstützende Wirkung zeigen.
Manchmal wird sie auch als beseeltes Instrument beschrieben, welches drei Melodien spielt: Lachen, Seufzen und Schlummern.
Dadurch wird sie zu einem Symbol für die Unsterblichkeit der Seele.


Kessel
Der Kessel ist ein Symbol der Erdgöttin Cerridwen. Er steht für Wiedergeburt und Weisheit.
Außerdem symbolisiert er Geburt, Leben und Tod.
In ihm werden Inspiration und Zukunftsvisionen gebraut.