Destination

Autorin: Klara Duvert


Lena verspürte den Qualm noch immer so in ihrer Lunge wie damals als der Notarzt sie mit einer Beatmungsmaske und auf einer Trage liegend in den Krankenwagen hievte. Ihr letzter Blick galt einer Gestalt die sich in den Schatten verborgen hatte. Immer wieder kamen ihr diese Bilder vor Augen in denen sie noch ein kleines Mädchen war und dieses schreckliche Feuer ausbrach. Es war so heiß, überall Qualm und Flammen. Weinend kniete sie neben ihrem Vater der schon lange erstickt war. Seit dem mussten sich ihre Mutter und sie selbst durchs Leben schlagen. Lena glaubte in der kleinen Wohnung zu ersticken. Sie musste raus! Raus in die Nacht! Lange wandelte sie in der Kälte bis sie ihre Beine zu dem Ort trugen an dem das Unglück geschah. 

Etwas zog sie magisch in dieses Haus. So sehr sie auch davon angezogen wurde, so sehr stieg auch ihre Angst. Es war noch immer alles vom Feuer zerstört. Schritt für Schritt arbeitete sie sich in ihr früheres Kinderzimmer vor. Doch was musste sie erblicken als sie die angeschwärzte Tür öffnete? Es war nicht mehr ihr Zimmer! Kerzen an der Wand waren die einzige Lichtquelle. Schwach beleuchtet und dennoch erblickte sie ein für sie bestimmtes Doppelbett in dem sie zu einer Frau gemacht werden sollte. Am Fenster, neben den Seidenvorhängen stand dieser Mann! Jener der vor so langer Zeit in der Dunkelheit verschwunden war. Er streckte seine Hand nach ihr aus. Wie von Geisterhand geführt schritt sie zu ihm. Keine Angst. Ihre Augen so fragend und voller Unschuld.

Sacht fasste er ihre Hand in die seine. Ihre Augen waren auf sein Gesicht gerichtet. Die femininen Züge eines Marmorengels. Weiß wie Kalk und fein gemeißelt von Meisterhand. Einen einzigen zarten Kuss hauchte er auf ihren Handrücken. „Willkommen Lena. Ich warte schon so lange auf dich und endlich ist der Tag gekommen an dem das Warten ein Ende hat. Für dich und für mich.“, raunte er ganz dicht an ihrem Ohr. Zum Ersten Mal seit langem wieder fühlte sich Lena als könnte sie die ganze Last von ihren Schultern werfen und frei sein von der Vergangenheit. Ihr Körper schmiegte sich vorsichtig an den seinen. So warm und weich. Ihr Kopf bettete sich an seinem Herzen das im beruhigenden Takt schlug den Lena so vermisst hatte. 

Ihr war alles egal. Nur noch bei diesem Mann zu sein zählte. Schwindel überkam sie. Das Geräusch eines Hauches ließ sie fallen. Träge blickte sie in seine Augen und merkte das sie sich immer weiter nach hinten entfernte. Ihre Füße spürten keinen Boden mehr unter ihnen. Das Mädchen sah sich selbst schwebend nur mit einem geschmeidigen Satinlaken über ihren Körper liegend. Jede Kurve und Rundung bildete sich darunter ab. Die Arme erwartend gen den Himmel gestreckt sank sie langsam in die Kissen des Bettes. Doch bevor sie etwas an ihrem Rücken verspürte, trat dieser Mann wieder in ihr Blickfeld. Seine stählerne Brust war unbedeckt. Sanft glitten seine Hände am Becken entlang. Mit Wonne sonnte sie sich in dem Gefühl das seine Hände ihr besorgten. 

Keine Scham konnte diesen Moment der Glückseeligkeit trüben. Wie Gott sie schuf lag sie unter ihm. Ihre Haut kribbelte und ein Schauer durchlief sie als seine Hand die Innenseite ihrer Oberschenkel streichelte und immer höher glitt. Ein wonniges Stöhnen verließ ihren Mund der sofort mit dem seinen verschlossen wurde. Für einen Moment kniff sie die Augen zusammen um den Schmerz zu vergessen. Etwas in ihr verlangt das sie ihm ihren Hals entgegen streckte. Zuerst noch sanfte Küsse die ihre zarte Haut liebkosten. Dann aber verbiss er sich darin. Der Drang zu schreien erstickte im Kern als der Schmerz sich langsam aber doch in Lust und Befriedigung verwandelte. Ein letzter sanfter Kuss beendete das Spektakel. 

Die roten, geschwollenen Lippen zitterten ein wenig. Die Lieder wurden ihr schwer und Lena schmiegte sich an den Mann der zufrieden neben ihr lag und liebevoll umsorgte. 

So schnell hatte sie noch nie die Augen aufgeschlagen. Noch immer lag sie ohne Kleidung in den seidigen Larken. Verduzt blickte sie den Mann der seine Hand nach ihr ausstreckte. Beschämt zog sich das Mädchen den Stoff bis zum Kinn doch sein Bann in dem sie sich befand war stärker als alles andere was sie sich bloß erdenken konnte. Er zog sie zu sich, stellte sie vor einen Spiegel und flüssterte ihr zu: „Sieh dich an. Du bist vollkommen von Kopf bis Fuß. Deine Schönheit wird nie vergehen.“ Langsam schweifte ihr Blick über das Spiegelbild. Einen einzigen Augenblick schenkte sie ihm ind dem ihre Lippen einen Satz bildeten: „Ich liebe dich.“