Geliebte des Vampirs

Autorin: Klara Duvert

Von Geburt an war es Linette verwährt worden die Fähigkeit des Laufens zu erlernen.

Für ihre Eltern war es schwer eine angemessene Verbindung für sie auf die Beine zu stellen. Durch aus war sie eine wunderschöne Frau die es wert war begehrt zu werden. Sie war schon neunzehn als sie zum Ersten Mal von ihrem zukünftigen Ehemann auf sein Schloss eingeladen wurde. Die Reise war lang und gefährlich. In diesen Wäldern wimmelte es nur so von Banditen die ihre Kutsche jeden Moment überfallen könnten. Diese waren aber nicht das größte Problem. Viele seltsame und schreckliche Dinge waren über die Jahre hier geschehen. Die ganze Zeit schon hatte Linette ein seltsames Gefühl. Ihre Befürchtungen traten ein. Ruckartig stoppten die Pferde und Geschrei von Männern drang von außen in die Kutsche. „Was ist da draußen los?“, wollte sie mit panischer Angst wissen.

Zuerst wurde ihr Kammerdiener aus der Kutsche gezerrt und dann griffen die Dreckigen Hände der Räuber nach ihr. „Lasst mich sofort los!“, schrie Linette und versuchte sich zu befreien. Dieser Mann war viel stärker als sie. In diesem Moment bangte sie um ihr Leben und war zu verzweifelt um auf die Geschehnisse zu achten die um sie herum stattfanden. Der unangenehme Geselle der sie so brutal an sich gerissen hatte ließ sie zu Boden fallen. Der Aufprall war schmerzhaft. Eine große dunkle Gestallt trat vor sie. „Wer seit Ihr?!“, brachte sie noch immer panisch heraus. „Steh auf!“, wurde Linette von ihr aufgefordert. „Ich kann nicht.“, antwortete sie uns sah zu dem Dach der Kutsche wo ihr Rollstuhl war. Fluchend griff er nach ihr und hob sie auf seine Arme. Natürlich wehrte sich Linette gegen ihn. „Sei still! Wir müssen hier weg.“, wies er sie in ihre Schranken und verschwand mit der Frau. „Wo bringt Ihr mich hin?“ „Weg von diesem Ort in Sicherheit.“, antwortete er und setzte hastig seinen Weg fort. „Halt dich gut fest.“, riet er Linette bevor er sich mit einen Satz über die Baumwipfel erhob.

Ihre Augen weiteten sich und das Geschrei war noch Meilen weit zu hören. „Hör auf zu schreien! Das ist doch nicht aus zu halten.“, gab er von sich. Der Boden kam immer näher, doch das war noch lange nicht das Ende. Wieder Erhoben sie sich mit einem Satz in die Lüfte. Auf diese Art zu reisen war die Frau einfach nicht gewöhnt. Ihr Magen rebellierte und sie mussten eine ungeplante Pause einlegen. Wie es sich gehörte wand Sabin seine Blicke ab und versuchte die Geräusche zu ignorieren die Linette von sich gab. Ihre Kehle brannte und sie rang nach Atem. Belustigt drehte er sich nach ihr um. „Hast du etwas Falsches gegessen Mylady?“ Machte er sich etwa lustig über sie? Sofort protestierte Linette lautstark gegen die Art und weise wie er mit ihr sprach: „Ich verlange den Respekt der mir gebührt! Nicht nur das Ihr mich entführt habt, dass ist Euch anscheinend nicht genug, denn Ihr müsst mich auch noch verspotten!“ Sabin ignorierte sie und konzentrierte sich auf die Geräusche in seiner Umgebung. Gefahr lag in der Luft. Wieder nahm er Linette auf seine Arme und setzte seinen Weg fort. „Habt Ihr mir überhaupt zugehört? Ich bin noch lange nicht fertig mit Euch!“ Die Wut in ihrem Ton war nicht zu überhören. „Muss ich Euch Euren kleinen süßen Mund stopfen dass Ihr endlich still seit?“ Mehr Spott als Ernst schwang in seinen Worten.

Linette war zu erstarrt um noch etwas zu sagen. Klauen einer Bestie die sie hielten und Fangzähne eines Raubtieres die so spöttisch auf sie herunter lachten. Die Angst vor dieser Kreatur ließ sie das Bewusstsein verlieren. Welch eine Landplage hatte er sich da wieder eingehandelt? Bestimmt würde diese feine Lady eine Szene machen wenn sie auf wachen würde und nichts mehr anhaben würde. Eines seiner alten Hemden würde bestimmt den Zweck erfüllen. Dieses Gewand das sie auf ihrem Leib trug war nicht dazu geschaffen um es im Schlaf zu tragen. Warum er das genau tat, wusste der Vampir ehrlich gesagt auch nicht. Nur dass diese Frau ein bezaubernder Anblick war, wenn sie den Mund hielt versteht sich. Während er sie in seinem Bett betrachtete, fuhr er sich mit der Zunge über die obere Zahnreihe. Sabin hegte den Gedanken sie zu sich zu hohlen. Nein. Es wäre Unrecht gegen ihren Willen so zu handeln. Hier hatte er nichts mehr verloren. Er konnte den Aufruhr schon hören der aus der Empfangshalle kam.

„Was zum Teufel geht hier vor sich?!“, übertrumpfte seine wütende Stimme alle anderen. Ein alter buckeliger Mann erhob das Wort: „Master, Ihr seit unversehrt zu uns zurück gekehrt.“ Sabins Stimme begann leise und steigerte sich dann. „Ich hasse es mich zu wiederholen. Was geht hier vor?“ „Beruhigt Euch bitte Master Sabin. Wir erhielten Nachricht Ihr wäret gefallen. Doch ich hatte keinen Zweifel daran dass es sich nur um ein Gerücht handeln musste. Denn Ihr seit unser Master und ...“ Eine gereizte Handbewegung war das Zeichen dafür er solle den Mund halten. Sabin nahm eine fremde aber nicht unbekannte Aura wahr. Schweigend teilte sich die Masse und ließ ihren Master hindurch. In dem Augenblick als Sabin bei ihr vorbei ging, wollte eine der jüngeren Mägde verschwinden. Mit einem Satz schnitt er ihr den Weg ab und hielt sie am Handgelenk. „Marishka. Wer sonst wäre für so etwas verantwortlich?“ Die Beschuldigte fing an zu lachen und nahm ihre wahre Gestallt an. Sie war keine gewöhnliche Unsterbliche. Halb Engel, halb ein Wesen der Finsternis. „Freut mich dich zu sehen. War doch amüsant als alle in Panik ausbrachen.“ Der Vampir fand es gar nicht amüsant. „Du kannst deine Scherze vielleicht bei meinem Bruder treiben aber ich dulde so ein Verhalten nicht! Weswegen bist du hier in meinem Gebiet?“ „Darf ich dich nicht besuchen wenn ich Sehnsucht nach dir habe?“

„Verschwinde bevor ich mich vergesse!“, riet er ihr und knackte mit den Knöcheln. „Schlechte Laune, was?“ Schweigend sah sie ihn an. Ihr Grinsen verschwand in Windeseile und sie erkannte den Ernst der Lage. „Bin schon weg.“, waren ihre hastigen Worte bevor sie verschwand. Draußen lehnte sie sich gegen das Tor und keuchte: „Den beiden kann man auch gar nichts recht machen.“ Die Nacht ging zu Ende und im Schloss des Vampirs kehrte Ruhe ein. Linette öffnete ihre Augen und fand ein üppiges Frühstück vor. Anfangs weigerte sie sich davon zu essen. Doch ihr Magen meldete sich lautstark. Eine Wohltat für den Gaumen. So ausgezeichnet hatte sie schon lange nicht mehr gespeist. Sie war es gewohnt den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Ständige Krankheiten zwangen sie dazu. Weit und breit war niemand der ihr Gesellschaft leistete. Die Zeit würde schneller vergehen wenn sie die Augen schließen würde und wieder in das Reich der Träume eintreten würde.

Vor ihrem geistigen Auge erschien ihr zukünftiger Ehemann. Wie es sein würde wenn sie erst mal verheiratet wären. Er würde sich von ihr abwenden, nachdem der festgestellt hatte dass es ihm mit ihr keinen Spaß machte seine ehelichen Pflichten zu erfüllen. Was war das? Dieser fremde Mann nahm die Gestallt dieser Bestie Sabin an. Linette vernahm die Zärtlichkeiten die ihr dieses Monster zu kommen ließ. Es war nur ein Traum, doch ihr Herz sprang vor Freude im Dreieck. Konnte es möglich sein das es doch kein Traum war? Noch nie wurde sie so leidenschaftlich geküsst. Er war stürmisch aber sanft zu gleich. Bevor Sabin noch tiefer und sinnlicher gehen konnte, erwachte Linette und erblickte ein Dienstmädchen das gerade das Mittagessen servierte. „Habt Ihr angenehm Geschlafen?“, erkundigte es sich und stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab. „Danke der Nachfrage. Könnte ich mit diesem Sabin sprechen?“ Etwas ängstlich antwortete das Mädchen: „Die Zeit des Masters ist noch nicht gekommen. Er wird zu Euch kommen wenn er es für angemessen hält.“ Angemessen? Für was hält sich dieser Flegel überhaupt?, dachte sich Linette als sie das Essen zu sich nahm. Die Zeit des Masters ist noch nicht gekommen. Was hatte diese Worte für ein Gewicht? Den restlichen Tag verbrachte Linette damit über diese Worte nach zu sinnen.

Unmöglich dass das nur ein Traum gewesen sein soll. Sie fühlte noch immer seine Lippen. Seine Hände, wie sie ihren Körper liebkosten. Diese sinnliche Zunge, wie sie um Einlass bat. Ihres Erachtens kam er spät zu ihr. „Mylady hat nach mir gerufen?“, spottete er ihre Bitte ob sie mit ihm sprechen könnte. In seinen Händen hielt er eine Kelch aus purem Gold, versehen mit glitzernden Juwelen. „Allerdings. Wann gedenkt Ihr mich zu meinen Verlobten zu bringen?“ Er beachtete ihre Worte nicht sondern schritt zu ihr hinüber und legte seine Hand auf ihre Stirn. „Du hast Fieber, trink das, es wird dir helfen wieder gesund zu werden.“ Den wahren Inhalt des Kelches verschwieg Sabin. Er ließ sie in der Meinung es sei ein Kräutertrank mit Wein aufgegossen. Im Moment hatte er sich in den Kopf gesetzt Linette wieder zum Laufen zu bringen. Der Trank war eine kleine Stütze dabei. Doch der Gedanke dass sie nicht laufen könne hatte sich schon so in ihrem Kopf festgesetzt, dass sie sich von nichts anderem mehr überzeugen ließ. Sabin stachelte sie solange an bis ihr fast der Kragen platzte. Als er sich dann noch ab wand und verschwinden wollte, reichte es Linette. In ihrer Wut über diesen ungehobelten Flegel, vergas sie alles. Sie wollte ihm einfach nur die Meinung sagen.

„..., dass halte ich von Euch! Und Ihr besitzt auch noch die Frechheit mich zu entführen und mich dann bei Euch zu lassen!“ Er setzte ein breites Lächeln auf. „Genau so ist es. Sieh doch bitte mal auf den Boden.“ „Was?“ Erschrocken weiteten sich ihre Augen als sie sah, dass sie auf eigenen Beinen stand und den ganzen Weg vom Bett bis hier her zurückgelegt hatte. „Ich sagte doch du kannst es.“ Nicht ganz unbemerkt glitt seine Hand unter das Hemd und lag auf ihrem nackten Po. Geschickt lenkte er sie mit einem Kuss ab. Doch eine Ohrfeige blieb dem armen nicht erspart. Seine blasse Wange zeigte den roten Abdruck auf den ihre Hand hinterlassen hatte. „Ich bin keine dieser Frauen die sich so einfach küssen läst!“ Gedämmt sah er auf Linette herab. Seine Worte klangen so liebevoll und führsorglich: „Gewiss nicht Linette.“ Wie er ihren Namen sagte. Aus seinem Munde hörte er sich nach etwas besonderem an. Die Knie wurden weich als er sich zu ihr beugte und ihr den ersten richtigen Kuss stahl. Linette konnte an nichts anderes mehr denken als an das Gefühl wenn er sie berührte. Ein Nein sah anders aus. Ihr Verstand verlangte er solle aufhören, doch ihr Herz und ihr Körper verlangten nach seinen wilden Küssen, seinen festen Umarmungen.

Diese Hände hörten nicht auf sie zu streicheln. Eine süße Qual die sich gerne über sich ergehen ließ. Das Wissen etwas Verbotenes zu tun, heizte dem Verlangen nur noch mehr ein. Er raubte dieser Frau den Atem. Die Zeit stand still. Wie oft hatten sie sich in dieser Nacht geliebt? Tausend Mal und es war noch immer nicht genug. Marishka platzte fast vor Wut. Sie hatte alles gehört. Wie konnte Sabin nur ein Menschenweib ihr vorziehen? Der Morgen graute schon und sie nahm wieder ihre Ursprüngliche Gestallt an. „Warum nur? Was die Sterblichen was ich nicht habe?“, ging es ihr durch den Kopf. „Vielleicht weil die Menschen sich gerne unterwerfen und man sie nach belieben formen kann.“, mischte sich ihr Schöpfer ein. „Sirius, was machst du hier?“ „Ich bin hier um dich zu hohlen. Du warst schon zu lange nicht mehr in meinen Diensten.“ „Nein, bitte ich will noch nicht zurück!“ „Keine Widerworte! Wir gehen.“ Sie musste gehorchen. Ein letztes Mal drehte sie sich zu der Tür um an der sie gelauscht hatte.

Auf der anderen Seite der Tür lag Linette in den Armen ihres Entführers und betet es möge kein Traum sein. „Wenn du bei mir bleibst werde ich dich jede Nacht so lieben.“ So einfach alles Aufgeben und mit Sabin glücklich werden? Das war was sie wollte. „Verwandelst du mich, wenn ich bei dir bleibe?“, wagte sie zögerlich zu fragen. „Es wird bestimmt leichter wenn ich das tue ... aber ich schwöre dir, ich mache nichts gegen deinen Willen.“ Wieder ließ er seine Lippen auf ihrem Hals nieder. Egal was Linette sagen würde, die Freiheit ihren Hals zu liebkosen würde er sich nehmen. Sie brauchte es ihm nicht zwei Mal sagen. Linette biss sich auf die Lippen um nicht zu schreien als er sein Angebot einlöste. Durch das Blut würden sie für immer geeint sein. Als Beweis seiner Liebe gab er sie frei. Marishka hatte dieses Glück nicht. Sie durfte das Blut ihres Masters nicht empfangen. Ihr stand nicht der Weg offen sich ab zu wenden. Daran dachte Linette gar nicht, dass sie sich abwenden könnte.

Die Sonne war schon hinter den Bergen verschwunden. Linette erwachte an der Seite ihres Liebhabers und sah sich ihre Hände an. Schaurig schön. Ihre Nägel glichen denen von Sabin. Klauen denen nicht einmal Stein etwas anhaben konnte. Neugierig auf die sonstigen Veränderungen, stellte sie ich vor den Spiegel. Ihre Augen hatten die Farbe eines Feilchens angenommen. Sie hatten etwas Beruhigendes und doch blitzte darin ein Ansporn von Verspieltheit und Übermuht auf. Schwarzes Pech war nichts im Vergleich zu ihrem Haar. Staunend bewunderte sie die spitzen Dornen die über ihre Unterlippe standen. Ihr Busen kam ihr auch größer vor. Sanft umschlangen Sabins Arme ihren Körper. „Bereust du es.“, wollte er wissen und knabberte an ihrem Ohr. „Nicht so lange ich dich an meiner Seite habe.“ „Hast du Hunger Linette?“ Sie schloss die Augen, atmete tief ein und genoss seine Finger auf ihrem Mund. „Ja, sehr sogar.“ Auf diese Antwort hatte er nur gewartet. „Dann komm.“

Beide umhüllten sich mit einem Morgenmantel und Linette folgte ihm durch die vielen verwirrenden Gänge. Einige kichernde Mädchen arbeiteten an einem Kleid das für Linette bestimmt war. Es passte zu seiner Trägerin. Düster und geheimnisvoll. Es war kein üblicher Stoff den Sabin den Mädchen zum Arbeiten gab. „Ist es nach Euren Vorstellungen Master?“, erkundigte sich eine kichernd. „Ihr habt keine schlechte Arbeit geleistet Mädchen.“, lobte er sie. Seine Blicke wanderten skeptisch über die gewagten Ausschnitte. „Wir mussten umplanen Master. Das Leder was vorne fehlt mussten wir für den Oberteil nehmen. Ihr wolltet doch dass wir Samt und Leder in das Oberteil einbauen?“ „Was ist mit den anderen Sachen die ich haben wollte?“ „Ich hole sie für Euch Master.“, bot sich eine der beiden an, während sich die zweite Linette schnappte und ihr mit dem Kleid half.

Linettes Gestallt stellte das Gewand in ein ganz anderes Licht. Verführerisch bedeckte es ihre Blößen. Schon kam das Mädchen wieder mit Stiefeln auf den Armen und etwas was aussah wie Handschuhe. Es waren aber keine. Nur Zierde, damit ihre Arme nicht so ungeschmückt waren. „Wir dachten uns es sei eine Abwechslung gegenüber den üblichen Sachen die getragen werden. Einfach und doch hat dieses Leder für die Arme seinen besonderen Reiz. Findet ihr nicht Master?“ Seine Blicke hingen an dem wunder schönen Wesen das er vor sich hatte. Ein verruchtes kleines Mädchen könnte man meinen. Ihre großen violetten Augen sahen ihn fragend an. „Wie findest du es Sabin?“ Seine Lippen suchten ihre. Begierig raunte er: „Wenn es nach mir ginge hättest du gar keine Kleider.“

Es war nicht schwer zu erahnen was Sabin damit meinte. Die Mädchen verstanden und ließen ihren Master mit seiner Frau alleine. Die ganze Mühe um es an zu ziehen war umsonst. Das Kleid fiel, die Schuhe und alles andere blieb. Wie machte er dass nur? Jedes Mal als er sie berührte, füllte er ihren Kopf mit schmutzigen Gedanken. Bei jedem Hautkontakt spürte sie sein brennendes Verlangen nach ihr. Linettes Verlangen nach ihm stand dem seinem in nichts nach. Sabin ließ seine Gemahlin runter und betrachtete ihr erregtes Gesicht. Es stachelte ihren Hunger nur noch mehr an. Dieses Gewand das er für sie hat machen lassen eignete sich perfekt um darin auf die Jagd zu gehen. Egal wie mächtig Sabin war, er mied den Wald der zu seinem Jagdgebiet gehörte.

Ein kleines Fischerdorf sollte es heute Nacht sein. Die Mädchen dort waren schön und verdorben. Die Männer waren kräftig und wie geschaffen für einen Vampir wie Linette. Er machte es ihr vor wie sie es anstellen musste und sah ihr anschließend aus den Schatten zu wie sie mit den Waffen einer Frau ihre Beute betörte. Seine Krallen bohrten sich tief in die Steinmauer als er zu sah was sie von im gelernt hatte. Sogar an die Bisswunden hatte sie gedacht. Nichts wies mehr darauf hin welch ein Werk sie so eben vollbracht hatte. „Von Anfang an wusste ich du seiest die richtige.“, gestand er ihr. Jede kommende Nacht verbrachten sie miteinander.

Als die beiden glaubten ihr Glück könnte nicht mehr größer werden, erhielten sie die freudige Nachricht von dem bevorstehenden Nachwuchs. Nicht ganz so erfreulich waren Linettes Stimmungsschwankungen. Immer mehr viel Sabin auf das seine Gemahlin wählerisch geworden war. Nächte lang beobachtete sie ihre Opfer um mehr über sie in Erfahrung zu bringen. Sie gab sich nicht mit dem nächst besten zufrieden dem sie über den Weg lief. Nein, sie beschränkte sich nur auf die besten. Das war auch der Grund warum sie eine Tochter gebar die die Schönheit von Engeln übertraf. Callisto, schönste der Schönen wurde sie genannt.

Wenn auch für die Menschen ein nicht soviel wert war wie ein gesunder Junge, so war sie der größte Schatz den Sabin besaß. Für seine Tochter und Linette hätte er alles getan. Es dauerte nicht einmal ein Jahr, da erhielten sie schon wieder dieselbe Nachricht. Dieses Mal beschränkte sich Linette hauptsächlich auf die Kunst. Sie war eine Göttin auf der Violine. Oft spielt sie für Callisto und ihren Gemahl die betört zuhörten. Obwohl ihre Tochter noch so klein war, konnte man es nicht übersehen das diese himmlische Musik bei ihr Gehör fand. Die volle Stunde die sie spielte, fand immer in Ihrem Schlafgemach statt. Sabin hatte dieses kleine verletzliche Wesen neben sich liegen und wachte über ihren Schlaf. Sie war so winzig. Jedes Mal vor Sonnenaufgang dasselbe Spiel. Linette verschloss die Vorhänge und schürte das Feuer. Glücklich legte sie sich zu ihrer Familie. Callisto war immer in der Nähe von einem der beiden. Niemals hätten ihre Eltern zugelassen dass sich jemand anderes um ihren kostbarsten Schatz kümmerte. Dennoch mussten sie trinken um nicht zu Staub zu zerfallen.

Sabin blieb bei seiner Tochter und überließ seiner Frau den Genuss vom frischen Blute. Eine starke Emotionale Bindung baute sich zwischen ihm und Callisto auf. Endlich war es so weit das ihr kleines Brüderchen Lukas das Licht der Welt erblickte. Ein Kern gesunder Junge und ein Mädchen so schön wie es ein Wesen nur sein konnte. Ihr gemeinsames Leben war perfekt. Nach dem sie sich acht Jahre nicht aus den Augen lassen konnten, war das Verlangen nach dem Anderen noch immer nicht erloschen. Sollte sich das alles auf einen Schlag verändern?