Eine neue Stadt und ein neues Leben

(Copyright by Mel)

Ich ging durch Einkaufpassage von Riskfield und schaute mir die verschieden Läden an. Hier gab’s einfach alles. Das war mein erste freier Nachmittag seit meinen Umzug in diese Stadt. Die Renovierung der neuen Wohnung hat mich sehr geschlaucht. Nun war ich so gut wie fertig, meine eigene Wohnung. Weit entfernt von der alten Heimat. Viele Leute kannte ich hier noch nicht. Ich hab einige Nachbarn kennen gelernt, welche auch recht freundlich waren. Aber Freunde hab ich hier noch nicht gefunden. Ich habe mir aber vorgenommen, am Wochenende mir das Nachtleben von Riskfield anzuschauen. Aber morgen hatte ich erst mal ein Vorstellungsgespräch bei meinen neuen Brötchengeber. Ich hatte früher viel gejobbt und nun wollte ich erst mal wieder ein wenig Kellnern um ein paar Euros zu verdienen.

Am nächsten Morgen machte ich noch die letzten Einkäufe für die Wohnung. Und dann war ich auch endlich fertig. Ich war froh, dass ich es hinter mir hatte. Es ist schön eine eigene Wohnung zu haben, doch das alles alleine zu machen war schon hart. Eigentlich war es geplant, dass ich mit meinen ehemaligen Verlobten hierhin ziehen wollte, doch nach dem ich ihn mit einer anderem im Bett erwischt hatte, bin ich alleine losgezogen. War wahrscheinlich auch besser so, aber traurig war ich sehr darüber. Ich war schließlich über 6 Jahre mit ihm zusammen, zwar hat es hin und wieder mal ein wenig Streit gegeben, aber das kommt ja überall vor. Jetzt war ich alleine in einer großen Stadt, kannte kaum jemand und hatte noch keinen Job. Aber letzteres würde sich gleich hoffentlich ändern.

Ich schob mein Selbstmitleid zur Seite und machte mich fertig zum Vorstellungsgespräch.

Es war eine recht kleine Kneipe und ziemlich abgelegen. Von außen wirkte es auch nicht wirklich einladend.

Da die Tür offen war, ging ich hinein. „Hallo? Ist da jemand?“ rief ich. Ich schaute mich um. Es war sehr dunkel hier drin und auch ziemlich muffig. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Ich fuhr zusammen und dreht mich um. „Sie haben mich aber erschreckt! Guten Tag, ich bin Alison Priest. Ich habe um halb fünf ein Vorstellungsgespräche bei mir Herr Simmons. Können sie mir weiter helfen?“ „Ich denke schon“ sagte er und gab mir die Hand. „Ich bin Peter Simmons und sie, wie es scheint meine neue Kellnerin.“ „Ja, das hoffe ich doch“ antwortete ich. „Hier sind die Arbeitszeugnisse von meinen letzten Arbeitgebern“ sagte ich und holte ein paar Unterlagen aus meinen Rucksack raus. „Die brauchen wir hier nicht. Sie sind genau die Richtige. Wann können sie anfangen?“ Ich war erstaunt über seine Art und Weise. Er bemerkte anscheinend mein Zögern und sagt noch: „Natürlich nur wenn sie es auch wollen.“ „Aber sicher will ich. Ich kann sofort anfangen.“ „Das ist sehr schön. Dann will ich ihnen ihren neuen Arbeitsplatz zeigen.“ Und schon ging es los. Er führt mich in der Bar rum, bis ich eigentlich fast alles gesehen hatte. Da bemerkt ich eine ein Tür und fragte: „Wohin führt die Tür, Herr Simmons?“ „In den Keller, aber der ist tabu für sie.“ antwortete er mir kalt. Er muss meine Verunsicherung bemerkt haben und sagte schnell: „Das ist der Vorratskeller. Aber sie müssen dort nicht rein. Das erledigt schon ihre Kollegin. Und nennen sie mich nicht Herr Simmons, ich bin Peter.“ „Okay, Peter.“ Dann verabschiedeten wir uns, denn die Bar öffnete erst um 20h. So ging ich nach Hause und setzte mir eine Kanne frischen, schwarzen Tee auf, um mich noch ein wenig zu entspannen, bevor es später wieder ans Malochen ging. Außerdem hält schwarzer Tee mich wach. Inzwischen räumte ich noch einwenig bei mir in der Wohnung auf und ehe ich mich versah war es auch schon 19h. So machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.

Angekommen, die Tür war immer noch auf, ging ich herein. Jetzt war die Thekenbeleuchtung wenigstens an und so konnte man sich auch etwas besser die Räumlichkeiten ansehen. „Wir haben noch geschlossen!“ brüllte mich jemand an. „Hey“ sagte ich nachdem ich erkannt hab wer mich da anfuhr. Sie sah aus wie Mitte 20, hatte lange schwarzes Haar und recht schlank. Außerdem sah sie ziemlich blass aus. „Hey, ich bin Alison...“ und schon wurde ich unterbrochen. Es war Peter. „Jamie, das ist Alison Priest. Deine neue Kollegin. Sie wird dir ab heute hinter der Theke zur Hand gehen.“ „Ich hab dir doch schon mal gesagt, das ich keine Hilfe brauch. Ich schaff das schon alleine!“ fuhr sie ihn an. „Red nicht in so einen Ton mit mir, Jamie, sonst...“ er hielt inne, als ich mich räusperte. Er sprach sehr bestimmend. Mit einen Nicken gab sie klein bei und ging in den Keller.

„Guten Abend, Alison.“ begrüßte mich Peter. „Ich hoffe es geht ihnen gut. Ich muss mich für Jamie entschuldigen, sie ist manchmal ein wenig temperamentvoll.“ „Ist schon in Ordnung. Ist schließlich nicht mein erstes Mal das ich in einer Kneipe arbeite.“ „Aber in so einer hast du mit Sicherheit noch nicht gearbeitet!“ sagte Jamie. Sie gab mir die Hand „Sorry wegen der netten Begrüßung, ich bin Jamie Dequois.“

Sie zeigte mir wo alles an Getränken stand und eine Stunde später trafen auch die ersten Gäste ein. Gegen Mitternacht war die Bar, der Name war übrigens ‚Judas Heaven’, gut besucht. Wir hatte hinter der Theke gut zu tun und Peter stand am Eingang als Türsteher. Weitere Mitarbeiter hatte das ‚Judas Heaven’ anscheinend nicht.

„Hey Babe, mach mir zwei Bier und zwei Jimmy’s fertig! Ich will heute mit meinen Kumpel richtig einen drauf machen. Du bist neu hier stimmt’s?! Hast du nicht Lust mit zu feiern? So zu dritt macht’s doch erst richtig Spaß!“ Er zwinkerte mir zu. Er roch nach einer ganzen Schnapsfabrik. Anscheinend war das nicht der erste Kneipe, die die beiden besuchten. „Hier hast du deine Drinks. Mehr kann ich die nicht bieten. Das machte14 €.“ „Ach hab dich doch nicht so.“ Jetzt ergriff der andere das Wort. „Wir bezahlen dich auch!“ „Sehe ich aus wie ne Nutte?“ antwortete ich barsch und legte das Geld von ihren Drinks in die Kasse. Als ich mich umdrehte waren sie auch von der Theke verschwunden und so bediente ich die anderen Gäste weiter.

„Hallo, hast du Jamie gesehen?“ fragt eine Stimme. „Sie muss gerade auf Klo sein oder so.“ antworte ich. „Okay, ich bin Jessica. Du arbeitest hier noch nicht lang, oder?“ „Nein, heut ist mein erster Abend. Heiße Alison.“ „Hey Süße“, rief jemand aus dem Hintergrund. Es war Jamie. Sie begrüßte Jessica mit einen Kuss auf die Wange, dann gingen sie im Gespräch vertieft in den Keller. Ich kümmerte also mich um die anderen Durstigen.

„Na, Babe. Hast du’s dir inzwischen anders überlegt?“ Es war der Kerl von gerade. „Nein, ich bleib bei meiner Meinung. Was wollt ihr trinken?“ „Wir wollen ein wenig von dir!“ Mit diesen Worten zog er mich über die Theke und fiel über mich her. Ich versuchte mich aus den Griff der Beiden Männer zu lösen, doch ich schaffte es nicht. Sie waren unheimlich stark. Ich rief um Hilfe, aber es war einfach zu laut und zu voll hier drin und die anderen Gäste störte es anscheinend nicht. Dann biss mich einer der beiden in meinen Hals und ich mir wurde schwarz vor Augen.

Als ich wieder wach wurde, war die Bar leer. Ich lag auf den Rücken und lauschte einem Gespräch.

„Ich hab dir doch gesagt“ hörte ich Jamie sagen „Stell keine Menschen ein. Das ist zu gefährlich Peter. Sie hätte ohne uns keine Chance gehabt. Menschen sind zu schwach.“ „Ja Jamie“, antwortete er. „Es war das letzte Mal.“ „Wird sie’s überleben?“ hörte ich Jessica fragen. Peter antworte: “Ich hoffe schon. Der Mistkerl hat nicht viel von ihr getrunken. Aber sie ist sehr geschwächt...“ „Hey“, unterbrach ich ihm. „Ich leb noch. Beerdigung könnt auf später verschieben.“ „Na endlich. Wir dachten schon du wirst es nicht schaffen.“ „Was ist passiert?“ fragte ich. „Da war dieser Kerl. Der hat mich gebissen.“ Ich tastete meinen Hals ab. Es war doch kein Traum gewesen. Man hat die Wunde mit einen großen Pflaster bedeckt Ich versuchte mich aufzusetzen, aber mir wurde direkt wieder schwindelig, also lehnte ich mich erst mal an Theke.

Peter ergriff zu erst das Wort: „Alison“ Er wusste anscheinend nicht wie er anfangen sollte. „Es tut mir leid, was passiert ist. Jamie hat’s zum Glück rechtzeitig gemerkt und ihm von dir weg gezogen.“ „Wie hat sie das geschafft?“ fragte ich. „Die beiden Kerle war verdammt stark.“ „Sie waren auch keine Menschen.“ antwortete Jamie. „Was soll das heißen, sie waren keine Menschen?“ „Na ja, sie sind Vampire!“ „Vampire? Klar. Das klingt sehr logisch!“ sagte ich sarkastisch. „Es ist war,“ sprach Jessica. „Wir sind auch welche.“ Ich blickte die drei ungläubig an. Jamie lächelte leicht und entblößte zwei lange Eckzähne. Mir wurde wieder schwindelig. Peter musste es bemerkt haben und ehe ich mich versah stand er in sekundenschnelle neben mir mit einen Glas. Ich zuckte zusammen vor Schreck. „Hier trinkt ein wenig Wasser. Das wird dir gut tun.“ Ich zögerte. „Hab keine Angst vor uns! Wir tun dir nichts.“ Ich nahm das Glas und trank es mit einen Zug leer. Ich wusste nicht genau was ich davon halten sollte. „Bin jetzt auch ein Vampir?“ fragte ich leicht nervös. Jamie antworte mir: „Nein, dafür hättest du noch sein Blut trinken müssen. Aber jetzt solltest du dich ein wenig ausruhen. Soll ich dich nach Hause bringen?“ „Ja, das wäre nett.“ „Beeil dich, Jamie, es dauert nicht mehr lange bis die Sonne auf geht!“ „Ich pass schon auf meine Haut auf.“ „Wir gehen dann schon mal schlafen.“ sagte Peter und ging mit Jessica in den Keller. Ich stützte mich auf Jamie ab und wir gingen zu mir nach Hause.

Vor meiner Tür sagte Jamie: „Du musste mich hinein bieten, sonst kann ich nicht eintreten.“ Ich kramte in meinen Rucksack nach meinen Schlüssel. „Komm herein.“ Jamie legte mich noch auf’s Bett und verabschiedete sich. „Du musste wirklich keine Angst vor Peter, Jessica und mir haben. Geh später am besten zum Arzt und lass die Wunde noch mal untersuchen. Und jetzt SCHLAF.“ Und ehe ich noch Tschüß sagen konnte, war ich auch schon eingeschlafen.

Nach einen ruhigen und erholsamen Schlaf wurde ich zu Mittag wach. Ich machte mir ein ausgiebiges Frühstück und ging zum Arzt. Dieser hatte die Wunde neu verbunden, aber zum Glück keine Fragen gestellt. Zu Hause überlegte, ob ich noch einmal ins ‚Judas Heaven’ gehen sollte. Der Verstand sagt nein, aber ich hatte mich bei den dreien noch nicht bedankt, dass sie mir das Leben gerettet hatten.

So ging ich nach Sonnenuntergang ins ‚Judas Heaven’. Die Tür war wieder nicht abgeschlossen, obwohl ein großes ‚Geschlossen’-Schild an der Tür hing.

„Wir haben gehofft dich noch mal wieder zusehen, aber nicht damit gerechnet“ hörte Peter’s Stimme hinter der Theke. „Na, ich muss mich doch wenigstens bei meinen Lebensrettern bedanken.“ „Das musst du schon bei Jamie machen. Aber die ist im Moment jag... unterwegs.“ „Jagen?“ fragte ich erschrocken. „Ja, wir müssen Blut trinken um zu überleben. Wir nennen es Jagen, aber dieser Name kommt aus der Vergangenheit.“ „Ihr trinkt das Blut von Menschen?“ fragte ich. „Ja“ antwortete Jamie, „aber wir töten sie nicht.“ Jamie stand auf einmal hinter mir, ich zuckte zusammen, denn ich hatte die Türe nicht gehört. „Sorry, wollte dich nicht erschrecken.“ „Ich muss mich wohl noch ein wenig an euch und an eure Lebensweise gewöhnen.“ „Heißt das du willst weiter bei uns arbeiten?“ fragte Peter erstaunt. „Nachdem gestrigen Vorfall haben wir nicht damit gerechnet.“ „Irgendwie muss ich meine Miete zusammen kratzen. Aber erst einmal, danke Jamie, dass du mir gestern das Leben gerettet hast.“ „Ach, ist doch nicht der Rede wert. Ich finde es aber stark, das du hier weiter arbeiten willst. Ich werde auch mehr auf dich aufpassen, das so was wie gestern erst gar nicht mehr passiert.“ „Das ist lieb von dir.“

Langsam aber sicher gewöhnte ich mich an die drei Untoten. Ab dem späten Nachmittag ging immer ins ‚Judas Heaven’ und machte Besorgungen für die Kneipe. Sobald die Sonne untergegangen ist, kamen sie auch aus dem Keller heraus und gingen meistens zur Jagd. Peter war der Älteste von ihnen und Jamie war seine Blutstochter und ehemalige Geliebte. Jessica wurde von den beiden aufgelesen, als sie bald die halbe Stadt leergetrunken hatte. Sie kennt ihr Schöpfer nicht und wurde nach dem Kuss, so nennt man es wenn man zum Vampir wird, alleine gelassen. Viel erzählten sie nicht über ihre Vergangenheit, aber es ging mich auch nicht viel an. Ich gewöhnte mich auch wieder an das Nachtleben und hatte bald denn gleichen Rhythmus wie die drei. Das ‚Judas Heaven’ war so gut wie immer gerammelt voll und so ein Vorfall wie am ersten Abend gab’s nicht mehr.

Heute Abend würde es eine Hallween-Party geben, denn schließlich war heute der 31.10. und so ging ich ins nächste Kaufhaus um mir ein Kostüm zu besorgen. Da ich nicht wusste, welches ich nehmen sollte, kaufte ich mir nur Schminke und fuhr nach Hause. Ich Zog mir meine schwarze Lederhose und eine sexy schwarze Lederweste. Dann schminkte ich mein Gesicht blass und Augen und Lippen schwarz. Später fuhr ich zur Arbeit. „So würdest du einen guten Vampir abgeben“ meinte Jessica. Heute war die Bude gerammelt voll. Jessica half uns wieder hinter der Theke, wie immer, wenn es voll war. Die drei waren nicht verkleidet, sondern zeigten nur ihr wahres Gesicht. Aber keinem der Besucher fiel irgendetwas Merkwürdiges auf, da ja schließlich Halloween war. Nur die wenigsten Besucher waren nicht verkleidet. Um kurz nach vier Uhr morgens wurde es auch wenige leerer. Aber es kamen und gingen immer noch Gäste. Ich schaute auf die Uhr, denn langsam war ich ein wenig müde und ließ mein Blick durch die Runde gleiten. Peter saß an der Türe auf einen Hocker und nickte lächelnd zu mir rüber, er hatte wohl meinen Blick gespürt. Dann hörte ich eine Stimme in meinen Kopf: „Hey. In einer Stunde machen wir zu. Kannst du noch oder willst du nach Hause?“ Es war Peter. Er unterhielt sich auf telepatischen Wege mit mir. Ich dachte: „Ja halt schon durch.“ Nachdem er meine Gedanken gelesen hatte, nickte er noch mal zu mir rüber und sein Blick wanderte wieder Richtung Eingang. Jessica und Jamie unterhielten sich ein paar Meter von mir entfernt in aller Ruhe. Ich ließ meinen Blick in Richtung Gäste gleiten. Ich sah ein Mädel um die zwanzig in einer Ecke sitzen. Sie war anscheinend ganz alleine da. Langsam griff sie sich in dem Mantel und hatte einen Moment später an Holzpfahl in der Hand. Plötzlich warf sie ihn in Richtung Jamie. Ich rannte zu Jamie rüber und schubste sie zur Seite. Dann spurte ich ein Schmerz in der Brust. Ich war schnell genug gewesen um Jamie aus der Schusslinie zu befördern, aber dafür hatte mich der Pfahl getroffen. „Was soll das...“ schrie Jamie, aber verstummte sofort, als sie mich blutend mit einen Pfahl in Brust sah. „Oh Scheiße.“ Peter hatte es auch mitbekommen, ging zu dem Mädel und zog sie in den Keller. Wenige Sekunden später war er wieder da und schmiss die Gäste raus. Da diese den Vorfall nicht mitbekommen hatten, machten sie auch keinen großen Aufstand, denn sie dachten, dass hier nun Feierabend sei und gingen schnell. Ich lag immer noch blutend da, Jamie hatte meinen Kopf in ihren Schoss gelegt, damit ich es etwas bequemer hatte. „Vielen dank.“ Flüsterte sie mir ins Ohr. „Ich denke, jetzt sind wir Quitt.“ Ich versuchte zu lachen, doch mir tat alles weh. Peter war in inzwischen auch da und begutachtete meine Verletzung. Jamie sah ihn fragend an, doch er schüttelte nur den Kopf. „Alison“ ich hörte Peter’ s Stimme in meinen Kopf „Alison, das war sehr tapfer von dir. Du bist aber schwer verwundet. Der Pfahl steckt sehr tief in dir. Ich werde ihn dir jetzt raus ziehen. Das wird ein wenig weh tun.“ „AHHH!“ schrie ich auf. „Ich schätze er hat einen deiner Lungenflügel getroffen. Ein Krankenwagen würde nicht rechtzeitig hier sein.“ „Heißt das, dass ich sterben werde?“ „Ja, aber...“ Peter verstummte. Er blickte Jamie hilfesuchend an, sie nickte nur stumm. „Alison, jetzt höre gut zu. Wir könnten dir helfen, aber du musst es wollen. Wir könnten dich in unsere Reihen auf nehmen und dich zu einen Vampir machen.“ Ich hatte Angst zu sterben. Angst davor, was dann passiert. „Ja.“ Flüsterte ich leise. Peter beugte sich über mir und entblößte seine Zahne und ich spürte wie er mir das restliche Leben aussaugte. Dann ließ er von mir ab und biss sich ins Handgelenk. Er hielt sie direkt über mein Gesicht, so dass ein wenig Blut in meinen Mund tropfte. Ich nahm mit meiner letzten Kraft seine Hand und fing an zu trinken. Dann kam der Schmerz wieder. „Hab keine Angst Alison, es ist normal.“ hörte ich Jamie. Doch plötzlich ließ der Schmerz nach und ich schlief ein.

Als ich wieder wach wurde, sah ich Jamie als erstes. „Hey Kleine. Wie geht’s dir?“ „Ich weiß nicht so recht. Irgendwie komisch.“ „Das ist am Anfang normal.“ Ich sah mich um. Ich wusste nicht wo ich war. Es sah aus wie ein Gewölbe. Ich lag auf einen großen Bett. Dann griff ich zu der Stelle wo gestern der Pfahl gesteckt hatte. Es war keine Wunde mehr da, nur meine Weste war zerrissen. „Die Wunde ist inzwischen wieder verheilt, aber du bist immer noch sehr schwach. Hier trink das, das wird dir gut tun.“ Sie hielt mir ein Glas mit einer roten Flüssigkeit hin. „Ist das Blut“ fragte ich zögerlich. „Ja, es schmeckt gar nicht so schlecht. Probier’s und guck nicht so angewidert. Glaub mir, es schmeckt gut.“ „Na ja, ihr müsste es ja besser wissen als ich. Prost.“ Ich dann nippte ich erst. Jamie lächelte. Es schmeckte wirklich gut, sie hatte recht, also trank ich es aus. „Natürlich habe ich recht“ sagte sie lachend. Sie hatte meine Gedanken gelesen. „Ja, aber das wirst du demnächst auch können. Ist ganz einfach.“ Dann kam Peter rein. „Aha, endlich bist du wach. Wie ich sehe geht’s dir gut. Willkommen in der Welt der Vampire, deinen neuen zu Hause.“ „Wo sind wir hier überhaupt?“ „Im Keller vom ‚Judas Heaven’.“ Das hätte ich mir auch denken können. Und wie geht’s jetzt weiter?“ fragte ich meinen Schöpfer. „Du gehst mit mir auf die Jagd.“ Antwortete Jamie mir. Sie führten mich in die Welt der Dunkelheit ein und erklärten mir alles.
Nun lebten und arbeiten vier Vampire im ‚Judas Heaven’.