(Copyright by Nadine)

Geburt 

Dem Grabe nächtens der Vampyr entsteigt 
sanft sein Haupt über mich neigt 
zu stehlen mir die Lebensglut 
ist hier zu trinken mein süßes Blut 
kann nicht sein ohne meine Kraft 
und nun muss folgen in den dunklen Schacht 
werd´ nie mehr leben so wie zuvor 
der Dunkle öffnete mir das Tor 
hätt´ ich auch noch viele Fragen 
er raubte den Verstand in dem die Antworten lagen 
bin verdammt die Nacht zu begrüßen 
wenn Dämonen mir liegen zu Füßen 
reißt sein Kuss mich aus dem Tod? 
werd´ doch nie mehr sehn die Sonne rot 
rot wie Blut, des Lebens Sinn 
ist von nun an mein Gewinn 
ist Jagd der neue Anbeginn 
weil ich Menschenjäger bin? 
und ist’s auch noch so arg muss mich legen in den Sarg 
warten bis der Abend graut 
dann bin ich wieder seine Braut!

Der Vampyr 

Erheb mich lautlos in die Dunkelheit
denn die Nacht ist meine Zeit 
Raben folgen mir auf allen Wegen 
bringe Sterblichen keinen Segen 
bin schon über 100 Jahr auf Erden 
und viele Opfer es noch sein werden 
die ich mit Charme verführe 
dass sie mir öffnen ihre Türe 
mich einlassen in ihr Leben 
und mir ihr Liebstes geben 
mein Schicksal ist’s ihr Blut zu stehlen auch zu verdunkeln ihre Seelen 
ewige Verdammnis mir auferlegt seit dem Kuss 
nur Sonnenlicht macht damit endgültig Schluss 
will meine Zähne ins Fleisch schlagen 
und für nichts Verantwortung tragen 
sag mir Mädchen schön und rein 
willst heut Nacht die Glückliche sein 
die wählen kann zwischen Gut und Schlecht 
ist’s dir auch nicht recht Vampire gibt es hier und dort 
geh niemals von mir fort 
ans Grab gewöhnst dich bald 
und dir wird nie mehr werden kalt 
komm nun mein Schatz 
dies ist der richtige Platz 
jetzt hat Wehren keinen Sinn 
ich mach dich zu dem was ich bin!

Das Opfer

Blut rinnt schnell in seine Kehle
will stehlen mir die reine Seele 
bin Opfer seiner großen Gier 
ist verdammt zu nehmen alles Leben mir 
sag mir willst du Tod oder Leben 
bin fähig dir beides zu geben 
so spricht er mit dunkler Stimme 
und raubt mir dabei alle Sinne 
lässt mir keine Wahl 
muss wählen Tod oder Qual 
Vampirismus oder Frieden 
in diesem Kampf werd´ ich nicht siegen 
lass mich nun darauf ein 
bald schon untot zu sein 
löscht mein Lebenslicht nun er 
fühl´ mich im Herz schon leer 
schmeck´ sein Blut auf den Lippen 
bewahrt keiner mich daran zu nippen? 
bin für immer verloren 
schon früh zum Vampir geboren!

Untote 

Die goldne Sonne nun versinkt 
die Nacht mit Nebelschwaden winkt 
Totenruhe wird gestört 
des Käuzchens Rufe jeder hört 
Untote wandeln um die Gruft 
verbreiten einen grausig Duft 
wollen in der Jagd sich nun beweisen 
doch krümmen kein Haar den Meisen 
Menschenblut – das einzig wahre das reine und das klare 
das Grauen Menschen um Mitternacht packt 
ihre innere Uhr nun lauter tackt 
sie spielen mit der Opfer Seelen 
ihr Los viele nie wollen wählen 
doch sie liegen in untoter Hand 
unsichtbar und nie erkannt 
Schicksal der Menschheit sie über Jahrhunderte lenken 
niemand fähig zu folgen ihrem Denken 
auch du einmal wirst ihnen begegnen 
da hilft auch vorher kein Segnen 
Überfall der dunklen Gesellen 
schweben daher auf des Nebels Wellen! 

Jagd 

Erwacht wie jeden Abend nun 
der Vampyr zu seinem Tun 
seine Beute – Menschenleben das ihm nicht freiwillig wird gegeben 
kann nicht verzichten auf die Jagd 
erwischt alle – ob König oder Magd wird in Ewigkeit sich laben 
und lässt seine Opfer lange darben 
bis er sie überfällt – laut lachend heute liegt ein andrer Jäger wachend 
hinter den Hecken dort beim Steine 
ganz mutterseelenalleine 
harrt aus um den Vampyr zu töten 
der brachte seine Familie in Nöten 
will Rache und Vergeltung für die seinen 
hält fest umspannt der Holzpflock, den kleinen 
weiß um des Vampyrs verlorene Seele 
hat Angst um seine eigene Kehle 
ein Geräusch, ein Schrei, schlurfender Schritt 
nimmt nun auch der Familie letzten mit 
unsichtbar für Menschenauge packt er ihn 
lässt in der sterbenden Hülle keinen Tropfen drin 
hat gesiegt über Menschen Geschick 
nie wird kommen die Seele zurück! 

Aberglaube

Alte Geschichten gibt es viele 
lassen schrumpfen die Federkiele 
von allerlei Wesen der Nacht 
werden große Werke vollbracht 
viele haben ihn verlacht 
den Glauben an eine dunkle Macht 
doch lasst euch sagen nun 
die Hölle wird sich auch zukünftig auftun 
befreit die schrecklichen Wesen jede Nacht 
lässt nicht zu die Totenwacht 
nimmt Dunkelheit die Überhand? 
noch nicht aus der Menschen Herz verbannt 
glauben noch immer an des Teufels Recken 
hoffen darauf sich wo zu verstecken 
werden nicht entgehen der Teufelsbrut 
zerstören sie auch die Gräber mit brennender Glut 
kann keiner die Boten rufen hören? 
schon lange schreien sie in Chören 
versuchen zu retten der Menschen Geschick 
haben dabei doch kein Glück!