(Copyright by Gotha)

Gedanken

Komme wieder in Gedanken
doch weiß nicht welche
mich diesmal niederreißen
nur das sie mich niederreißen
hinab in die finstere Nacht
Alleingelassen in den Gedanken
die mich zerdrücken
mir keine Hoffnung lassen
niemals Hoffnung gelassen haben
in dieser einsamen Nacht
Träumend in dieser Nacht
verwelkt meine Angst
die mich langsam zerreißt
mich mal wieder langsam zerreißt
bis ich weinend erwache

Das Versteckspiel

von Menschen umgeben
bin einfach
ein lachendes Gesicht
eine lachende Maske
die jeder versteht
allein mit mir selbst
bin einfach
ein tränengefüllter Blick
voll wiedergefundenen Schmerzen
und ewig getragenem Leid

Was früher einst war

Stumm der Blick
Ins Innere gerichtet
Suchend versuchend
Zu erkennen was war
Versuche Gedanken zu halten
Die einst immer nah
Sie entrinnen ins Dunkel
Was einst immer war
Will finden die Stille
So stumm in mit drin
Die Leere der Schmerzen
Mich vollkommen einnimmt
Die Wahrheit verschwunden
Ins Erdreich so tief
Einst lag sie in meinen Händen
weiß nicht wo sie nun liegt
Will hören die Bäume
Im Frühling den Wind
Riechen die Früchte
Die der Sommer uns bringt
Will atmen die Luft
Im Winter so klar
Träumen den Traum
Der früher einst war

Im kalten Schnee

Dort liegen wir
Ganz warm und weich
Und eng umschlungen
Die alten Bäume
Dort drüben am See
Werfen schwarze Schatten
Auf unsere weiße Haut
Langsam gefriert das Licht zum Dunkel
Die Helligkeit erstarrt zur Nacht
Der Mond hebt sich über den Ästen empor
Mit dem letzten Windzug schwindet die Angst
Ich gleite langsam ganz nah an deine Seite
Der Schnee umstreift die gefrorenen Körper
Hüllt uns ein in einen Mantel aus eisiger Kälte
Der sich immer enger zu schnüren scheint
Ein letztes mal können unsere Lippen küssen
Noch einmal unsere Hände sich berühren
Unsere Augen einen anderen Blick erfassen
Dann entschwindet der Schnee in weite Ferne
Zittrige Körper
In Kälte getaucht
Bleiben regungslos
Am Ufer liegen
Zwei kleine Seelen
In Kälte vereint
Schweben erfüllt von Glück
Hinaus zum Horizont

Langeweile

Gedanken starren an eine Wand aus Stahl
Blicken hinein in mein Leben
Das am Boden liegend
Um Unterhaltung bittet
Jeden Tag die selbe öde Monotonie
Die das Dasein sterbender macht
Immer wieder die selben Gedanken
Die langsam streichenden Stunden
Starre auf die Tasten des Telefons
Suchend nach wählbaren Nummern
Starre auf den flimmernden Fernseher
Suchend nach lebendigen Bildern
Starre auf alte, vergilbte Fotos
Ein totes Stück Erinnerung
Starre auf alte, gelesene Briefe
Die an Verlorenes erinnern
Gedanken wandern ihre öden Bahnen
In einer Schlaufe der endlosen Langeweile
In der ich hier sitze und innerlich schlafe
Wartend auf den Moment der mich erweckt

Ein Blick aus dem Fenster

Und wenn ich nun aus dem Fenster blicke
Erscheint die Sonne wie ein greller Dorn
Der meine Augen in Helligkeit vernichten will
Die Äste der blätterlosen Bäume
Malen ein Bild aus Schatten auf die Häuser
Die mein Blickfeld in bunten Farben umrahmen
Was gestalten sich die Menschen für ein schönes Leben
Während meines langsam zugrunde geht
Was hatte ich einst für Hoffnung
die nun verloren ist
graue Gedanken umnebeln mein Hirn
schwarzer Rauch flattert unbeständig
ich blicke mich an und sehe den Tod
in Hoffnung gekleidet wandern

Wiederentdeckte Nacht

Es ist als hätte ich die Nacht
Einst aus meinem herzen verbannt
Nur um einmal glücklich zu sein
Und nun, in dem Moment, wo ich
Vollkommen in ihr versinke
Scheint es, als würde sie flüstern:
"Sieh, ich bin ein Teil von dir
trage dich in deinem Leid
gebe dir Hoffnung für den Tag
der dich einfach verstößt"
Und so blicke ich hinaus
In den sternengefüllten Himmel
Mit Erstaunen bemerke ich
Wie sich die warme Nacht
Tief in mich gräbt
Um die dunkle Seite wieder
Zu erwecken
Mir noch einmal die Schönheit
Und Vollkommenheit
Ihres Gesichtes zu zeigen
Ich flüstere zurück:
"Oh Nacht
komm, umarme mich
lege deine beschützenden Schwingen
sanft um meinen Leib
entführe mich in die Schönheit
welche ich vergaß"
Und somit schwebe ich empor
Berühre kalte Sterne und wogendes Licht
Bis ich mich unendlich klein zerteile
Und meine Seele der nacht überreiche
Als ein Geschenk der ewigen Dankbarkeit

Der Vampir

Dein Kuss hat mich erweckt
In einer kalten Nacht
Dein Atem hat mich angehaucht
Das Feuer wild entfacht
Die Lippen an meinem Halse
Saugen an der Kraft
Dein Biss in meinem Nacken
Raubt den süßen Lebenssaft
Spüre wie mein Blut nun rinnt
In Deine heiße Kehle
Wie wir jetzt verloren sind
Ich und meine Seele
Lasse mich tragen von dir
Bald sind wir weit fort
Gebe dir mehr von meinem Blut
An diesem unbekannten Ort

Ruhe

Wie schön ist`s
Wenn die Ruhe mich besucht
So selten; doch wenn
Mit einer solchen Intensität
Das selbst ich
Den Blick für das Wesentliche
verliere..
Wenn ich das Rauschen der Blätter höre
Den See der Melancholie trinke
Den Wellen ihren Anstoß gebe
Wenn ich das Flüstern der Bäume höre
Den Mond in seiner Vollkommenheit sehe
Sein Licht, das sich sanft auf allen mir bekannten Gegenständen bricht
Wie schön wäre es
Diesen Augenblick noch einmal spüren zu können
Die Schönheit, die Natur in mir aufzunehmen
Den wilden Geruch von Blüten um mein Haupt zu streuen
Die Kraft des Windes einzusaugen
Wie hilfreich wäre solch ein Moment
Für meine wimmernde Seele
Für mein Dasein in dieser Welt
Gepeinigt von den Hieben der anderen
Menschen wie ich und doch
Sind sie in ihrer Einzigartigkeit verbunden zu einem Ganzen
Verbunden gegen das Denken, gegen die Andersartigkeit
Und ich strebe nach der Ruhe.. die innerliche Kraft zu stärken
Schön wäre es
Wieder einmal
Die Sterne zu betrachten, die ihren sanften Strahl aus Licht
Auf die brennende Erde werfen
Mich in diesem Fluss aus Einsamkeit baden zu können
Und nicht darin zu ertrinken
Die Ruhe in diesem Fluss auf immer zu behalten
Und nicht die Angst für immer unterzugehen
Schön wäre diese Ruhe
Einmal noch
Nur noch
Einmal..

Klarheit

Ein See aus schwarzer Trauer
ein nächtlicher Himmel in stiller Not
Ein Rascheln in süßer Melancholie
ein Reiben der Äste in wachsender Einsamkeit
Ein Tropfen Wasser in reiner Klarheit
ein Fluss aus Tränen im schummrigen Dunkel
Ein Nebel aus geweintem Salz
eine Träne ihren Weg zu Boden nimmt
Ein schwarzer Schleier die Augen bedeckt
eine bunte Maske mein wahres Haupt verdeckt
Ein Moment vor dem Spiegel der Vergangenheit
und ein Augenblick vor den Scherben der Gegenwart

Ohne Titel

Der rote Wein rinnt sanft hinab
Durch meine trockene Kehle
Im sehnsuchtsvollen Warten
Verharre ich schweigsam
Träumend und doch wach
Erlebe die Erinnerung
Wieder und wieder
Die Augen geschlossen
Gleichsam weit geöffnet
Starren in die Flamme
Erkennen dein Gesicht
Das sich im Feuer wiederspiegelnd
In mein Herze brennt
Und dort gefangen bleibt
Vergangenheit Gegenwart
Alles vereint sich jede geteilte Minute
Verweilt in mir
ohne ein Stück zu verblassen
Ohne ein Stück an Schönheit zu verlieren
Der Glanz der das Leben trägt
Beginnt in deiner Hand

Die Frucht

In seltsamen Augenblicken gefangen
wenn ich
den Schein einer Kerze betrachtend
über mein Leben sinne
in meiner sanften Zuneigung
die Bäume, den Mond erblicke
in gesammelter Schönheit untertauche
eintauche in eine Welt der Ästhetik
dort, wo leise Glocken klingen
fern am Horizont
in rot entflammter Sonne
meine untergehende Hoffnung betrachte
die wie eine glänzende Perle
im Meer aus Tränen versinkt
Hinten in der Ferne in fahlem Schein
sehe die grauen, verfallenen Skelette
der Liebe und Hoffnung
die einst noch bunte Blumen
meines süßen Daseins waren
wenn in heiliger Trauer versunken
die Melancholie meinen Geist erhebt
blühen die Früchte der je schönen Stunden
in banalen Augenblicken auf
wenn der Anblick eines Tropfen Wachs
mein Gemüt berührt
Die bunte Frucht meines Daseins fällt
vom gebrochenen Ast des Überlebenskampfes
auf harten Boden, der sie brechen lässt
fleischige, kernige Stücke von Fäulnis geprägt
schmücken den blutgetränkten Leib
und die Sonne, die Früchte reifen lässt
geht in Finsternis unter..

Gefühle

Was für Gefühle
In meinem Kopf rotieren
Sich durch mich bohren
Um in meinen Augen
Ruhe zu finden
Augen und Hände
Versuchen zu sprechen
Gefühle zu äußern
Die tief verschlossen
Ich selbst kaum erkenne
Keine Worte finden kann
Gleich einem Gewitter
Im fahlen Mondesglanz
Gleich brüchiger, schwarzer Äste
Die mich liebevoll umarmen
So, als würde ich
In deiner Nähe
Den süßesten Tode sterben