(Copyright by Cindy)

Liebe für die Ewigkeit

Ertrage nicht länger mehr den Schmerz,
so rot wie flammender Kerzendocht,
so auch glüht mein Herz.

Verspüre die Sehnsucht, sie brennt nach dir,
jene, welche nur erlischt,
wenn du bist hier bei mir.

Erinnere mich gut an jene Nacht,
in der du mich hast gebissen,
als du die Liebe hast entfacht.

Seitdem kommst du jeden Abend
Zu mir durch Rauch und Nebel,
nach Blut und Liebe labend.

Meines ich gern gebe dir,
noch viele Tage bis zu dem,
an dem ich werde auch Vampyr.

Erzähltest mir von deiner Welt,
wie dunkel und doch schön sie ist,
fragtest, ob mir das gefällt.

Dir habe ich mich dann versprochen,
will leben so wie du,
mein Herz nur soll für dich noch pochen.

Drum lass uns gehen – nun zu zweit,

uns für immer liebend,
für alle Ewigkeit!



Die Farbe der Liebe 

Er ist geworden zum Vampyr, 
nachdem sie von ihm gegangen, 
seine Liebe galt so lang’ nur ihr, 

er hat doch kein anderes Verlangen. 
  
Seit dem Tage, an welchem sie starb, 
so schien es, war er allein, 
er besuchte Nacht für Nacht ihr Grab, 
er musste verzweifelt sein. 
  
Sein Dasein war nun ohne Sinn, 
er lebte nur für sie, bestimmt, 
jenseits von ihm, da ist sie hin, 
folglich er sein Leben nimmt. 
  
Einsam zwischen Friedhofshecken 
lag er da, mit Klinge in der Hand, 
sein Hemd getränkt von Blutes Flecken, 
als ihn sein Schutzengel noch fand. 
  
Dieser Engel, vom Stamm der Vampyre 
konnte ihn noch grad so retten, 
gab ihm Blut, was war das ihre, 
um ihn in Schwingen der Nacht zu betten. 
  
Als er hat geöffnet seine Augen, 
sah er jenes Kind der Nacht, 
durfte an dessen Lippen saugen, 
tat dies lieblich, sacht. 
  
Seit diesem Abend, die beiden sind zusammen, 
sie lieben sich unsterblich, 
das Feuer ihrer Liebe für ewig birgt Flammen, 
die Liebe ist nicht verderblich. 
  
Diese Flammen wie die Farbe der Liebe so rot, 
so rot wie das Blut, das sie trinken, 
nachts Vampyre bringen Liebe oder Tod, 
auch du in ihren Bann wirst sinken! 



Verflucht 
  
Zu ewigem Leben wurde er verflucht, 
es geschah in einer stürmischen Nacht, 
als er einließ dunkelsten Besuch, 
er nicht gegeben hat Acht. 
Als er öffnete die Tür zu seinem Haus, 
um Vertrauen jenem Manne zu schenken, 
war es mit seinem Leben aus, 
bevor er klar anfing zu denken. 
Sein Gast war hungrig, voller Gier, 
und ein lang vergessener Feind, 
er überfiel ihn wie ein Tier, 
der Mond am Himmel scheint. 
  
Als die blutige Tat vollbracht, 
der Gast sogleich davon gerannt, 
er floh hinaus in dunkle Nacht, 
wo er spurlos dann verschwand. 
Zurück ließ er sein Opfer, allein, 
der sich wand am Boden vor Schmerz, 
doch noch stärker war die Pein, 
gebrochen ihm sein Herz. 
  
Denn als die Liebst’ nach Hause kam, 

und ihn dort liegend fand, 
dann ihn in ihre Arme nahm, 
ihr Lächeln gleich vom Antlitz schwand. 
Er konnte ihr nicht widerstehen, 
denn verflucht heut’ wurde er, 

ewig nun auf Jagd zu gehen, 
eine Seele hat er nun nicht mehr. 
Doch er gab ihr noch die Wahl 
zu werden so wie er, 
mit einer Haut so blass und fahl, 
so wünschte er’s sich sehr.   
Doch die Geliebte mochte nicht, 
wollte nicht die dunkle Macht, 
sie erklärte den Verzicht 
auf Blutdurst in der Nacht. 
So dann er sie erlöste 
von Qual, welche so tief, 
die Zähne er entblößte 
und Blut am Nacken runter lief.

Nun die Geliebte eiskalt, 
so schön und doch so tot, 
ein Schrei in dunkler Nacht erhallt, 
aus seinem Mund so blutig rot. 
Was hatte er gemacht, 
was hatte er vollbracht, 
er hat in dieser Nacht, 
seine Liebe umgebracht! 
Ohne Liebe, ohne Seele 
er sein Leben nicht mehr mochte, 
er sich auf ewig quäle 
sein Herz für sie nur pochte. 
  
Noch vor dem Morgengrauen 
ging er in seinen Garten, 
das Tageslicht ihn sollt’ umhauen, 
er wollt’ auf Sonne warten. 
Als er sich seines Todes besinnt 
die Sonne zu heiß scheint, 
dann der Morgen schon beginnt, 
er eine letzte Träne weint. 



Die Sage vom Vampir 
  
Bricht heran die rabenschwarze Nacht, 

ist es die ersehnte Stunde, 
in welcher der Vampir erwacht 
zu drehen seine Runde. 
  
Und siehst den Nebelschleier du, 
wabernd in der Dunkelheit? 
Überall ist nichts als Ruh’, 

nur der Kauz noch schreit. 
  
Heraus ist er gekommen 
aus seiner alten Gruft, 
so manches Leben er genommen 
und liebt die Friedhofsluft. 
  
Nacht für Nacht ist er auf Jagd 
zu beißen in des Menschen Vene, 
bevor beginnt ein neuer Tag, 
er lässt blicken spitze Zähne. 
  
Er hat ein wunderschön’ Gesicht, 

und ganz blasse Haut, 
er fürchtet helles Sonnenlicht, 
davor ihm schrecklich graut. 
  
Dort er läuft im Dunkeln, 
hat Fingernägel lang, 
in seinen Augen böses Funkeln, 
ein Rot hinein gelang. 
  
Ein rot wie Blutes Farbe, 
wie er es gerne hat, 
er hat die dunkle Gabe, 
zu trinken sich dran satt.“   
So lautet sie schon lange Zeit, 
die Sage vom Vampir 
vom Leben in der Ewigkeit 
nun sie gelang zu dir. 



Die Gier nach Blut 
  
Es ist noch gar nicht so lang’ her, 

als sein größter Wunsch wurde wahr, 
ersehnt hatte er dies sehr, 
doch damals war ihm eins nicht klar. 
Er übersah eine Bedingung ganz klein, 
dies sollt’ ihm zum Verhängnis sein.   
Sein Wunsch war einst zu sein Vampir, 
danach strebte er schon lang, 
Drum schrie er: „Mephisto, erscheine mir!“,

 als dies geschah, wurde ihm bang. 
Nun, für die Zeremonie, jenen blutigen Akt, 
verlangte der Leibhaftige einen teuflischen Pakt. 
  
Als sozusagen Goethes Erbe, besser Erbe des Kain, 
sich wagte, ihn nach diesem zu fragen, 
antwortete der Teufel: „Du wirst sein mein, 

dein Gewissen wird dich ewig plagen!“ 

Doch dieser verstand den Pakt nicht, fragte nicht nach, 
wusste nicht, von was der Satan sprach. 
  
Er willigte ein, natürlich in dem Glauben, 
der Pakt wär geschlossen ohne List, 
doch sollt’ er bald vom Blute rauben, 

denn er handelte mit dem Mephist’. 

Schon einige Tage später fing die Verwandlung an, 
was dann noch kommen sollte, merkte er sodann. 
  
Er träumte in der folgenden Nacht, 
es fühlte sich an real, 
er jagt und hat wen umgebracht, 
doch das war ihm egal. 
Er verspürte den mächtigen Drang nach Blut, 
dies nicht zu kriegen, weckte die Wut. 
  
Doch stattdessen trank er roten Wein, 
denn morden wollt’ er nicht, 

er wollte nicht so herzlos sein, 
sich auch nicht einlassen auf Verzicht. 
Erst jetzt bemerkte er, von welcher Plage der Satan sprach, 
warum dieser schwieg, darüber dachte er nun nach. 
  
Er kam darauf, dass seine Seele ist nicht verzockt, 
er solle sie behalten für die Pein, 
mit ewigem Leben hatte Mephisto ihn gelockt, 
wie konnt’ er bloß so töricht sein? 

Nun muss er so die Ewigkeit genießen, 
sich Nacht für Nacht mit Wein voll zu gießen! 
  
Doch irgendwann wird er des Teufels rechte Hand, 
die Gier nach Blut wird ihn bezwingen, 
verflucht wird sein das ganze Land, 
im Mondschein wird er singen. 
Ja, irgendwann kommt auch die Nacht, 
in der er verfällt des Blutes Macht! 
  
Und Mephisto wird sich freuen, 
hat dunkles Werk wieder vollbracht, 
und dann trifft er einen neuen, 
hörst du, wie jetzt schon lacht? 
Die Entscheidung liegt bei dir allein: 
Möchtest du der nächste sein?