(Copyright by Banpira)

In tiefster Trauer sitz ich hier,
und wünsche jetzt du wärst bei mir.
Doch ich muß warten bis zur Nacht,
dann kommst du in deiner Pracht.
Denn Sonnenlicht tut dir nicht gut,
weil`s dich bringe bis zur Glut.
Du würdest dann in Flammen stehn,
und ich würd dich nie wieder sehn`.
Drum bleib in deinem Grabe liegen,
bis die Gier dich tut besiegen.
Und du kommst im Vollmondschein,
durch mein Fenster zu mir hinein.
Nacht für Nacht trinkst du mein Blut,
weil`s dir schmeckt besonders gut.
Am Tage hab ich keine Kraft,
weil du hast geraubt den roten Saft.
Doch in der folgenden Dunkelheit,
kam es fast zu einen Streit.
Ich wollte das du mich jetzt und hier,
wandelst zu einem Vampir.
,,Die Ewigkeit soll dir gehören,
die dich langsam wird zerstören.
Verdammt dazu in der Nacht zu leben,
und die Seelen Andrer nehmen.
An fremden Blut sollst dich erlaben
und kein schönes Leben haben."
So lautete dein finstres Wort,
und du mich fortbrachtest an einen fremden Ort.
,,Hier sollst du für immer leben,
falls du mir tust dein Leben geben."
Wir standen vor einem schwarzen Sarg,
der mich dann am Tage barg.
,,Überlegs dir gut, mein Sternenkind."
Sagte er in den kalten Wind.
Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund,
In der Nähe bellte ein Hund.
,,Ich will für immer dir gehören,
ganz egal, ob ich mich tu zerstören!"
Auf einem Friedhof standen wir,
als ich ward zu einem Vampir.
,,Nun, dieses wollte ich euch sagen,
nehmt euch in Acht wenn wir gehn zum Jagen.
Ihr seid vielleicht unsre nächste Beute,
Wenn ihr Pech habt dann schon heute."

Es war schon Nacht,
als ich erwacht.

Und ich mich aus dem Sarge schob,
und durstend meine Hand erhob.
Ich saugte aus das Menschenblut,
die starben in des Teufels Glut.
Ich ging entlang die Gräberreihen,
als ich hörte jemand schreien:
,,Weiche von mir Satansbraut,
du hast mir mein Leben geraubt.
Darum muss ich jetzt und hier,
wandeln als ein gierender Vampir."
,,Beruhigt euch bitte, meinesgleichen.
Es ist nicht meine Schuld, das ihr musstet aus dem Leben weichen.
Ich hatte euch vor eine Wahl gestellt,
und ihr hattet euch zu mir gesellt.
  
Doch ihr verschwandet, und kamt nicht mehr.
Darüber trauerte ich sehr.
Jahrhunderte zogen in das Land,
als ich euch nun endlich fand.
Geliebter, ich bitte, bleibt bei mir,
damit ich euch nie mehr verlier."
Mit Tränen sah ich in sein Gesicht,
doch sein Blick gefiel mir nicht.
Von Schmerz und Hass war er gefüllt,
und von Traurigkeit umhüllt.
,,Konnte ich wählen zwischen Tod und Leben?
Doch was kann mir die Ewig geben?
Den Tode will ich haben,
will mich nie mehr an Blut erlaben."

 Doch kaum war dieses Wort gesprochen,
war bereits die Nacht gebrochen.
Der Horizont erhellte sich,
ich schaute in sein blasses Gesicht.
Seine Lippen bewegten sich nur schwach,
als er sein letztes Wort an mich sprach:
,,Die Sonne wird jetzt scheinen,
und der Tod wird uns ereilen."
Er nahm mich fester bei der Hand.
,,Kom mit mir in den Ruhestand!"...