Wege in die Dunkelheit

Ein Vampirroman

Autorin: Jeanine Krock

Copyright 2004 by Jeanine Krock

Erstausgabe: 2004

Verlag: Ubooks, Augsburg (www.ubooks.de)

ISBN 3-935798-07-5

Broschiert

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"Sie wollen alle aussehen wie Vampire", sagt Nik über die noch junge Gothic-Szene, der er angehört. Und merkt dabei nicht, dass die seltsam grünen Augen, die ihn auf einem Konzert fixieren, ewig sind. Als er begreift, dass die ätherisch schöne Vampirin Shamina nicht nur sein Herz begehrt, ist es längst zu spät ...

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Wege in die Dunkelheit

(Rezension von Heshthot Sordul)

 In ihrem Debütroman "Wege in die Dunkelheit" entführt uns die Autorin Jeanine Krock gekonnt in die dunkle, romantische Welt der Kinder Liliths, welche die Urmutter aller Vampire ist, und lässt uns sowohl an deren Intrigen und Kämpfen, als auch an ihren Freundschaften und "Liebesbeziehungen"  intensiv teilhaben.

Die düster-sinnliche Reise, auf welche uns Jeanine Krock einlädt, beginnt im vom Rosenkrieg erschütterten England des späten 15. Jahrhunderts, führt uns zur Französischen Revolution und weiter zu den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hier lernen wir die New Punk- bzw. Gothic-Szene Berlins und Londons kennen, der die Autorin damals selbst aktiv angehörte und in welcher der eigentliche Handlungsstrang des Romans beheimatet ist. Die Reise endet dann in jener zeitlosen, mystischen Zwischenwelt in der es zum unvermeidlichen Showdown übermächtiger Gegner kommt.

Wir erfahren vom Herrn der Vampire, Sylvain Duke of Winterfield höchstselbst, wie es seinem "Kind" Shamina Comtesse de Courvray auf ihrem Weg durch die Jahrhunderte ergangen ist, bis er sie und andere, ihm verbundene, Vampire im London der 80er Jahre dieses Jahrhunderts zusammenruft, da es gilt einer übermächtige Gefahr gegenüber zu treten, welche die nächtliche Welt der Vampire bedroht und all das zu vernichten sucht, was den Blut trinkenden Geschöpfen der Dunkelheit lieb und wert ist.

Jeanine Krock gelingt es, den Wechsel zwischen den Welten und Zeiten so darzustellen, dass der Leser die spannende Geschichte verfolgen kann, ohne jemals die Orientierung zu verlieren oder irritiert zu sein. Ein Talent, das nicht jedem Autor unbedingt gegeben ist.

Die Protagonisten des Buches, seien es die Vampire oder auch die, der Gothicszene Berlins und Londons entstammenden, menschlichen Beteiligten, besitzen alle einen eigenständigen Charakter und agieren glaubwürdig in der von der Autorin erschaffenen Welt.

Auch gelingt es Jeanine Krock das jeweilige Umfeld anschaulich darzustellen, ohne sich in zu vielen Detailbeschreibungen zu verlieren, so dass der Leser sich der Umgebung zwar anschaulich bewusst ist, sich aber nicht mit seitenlangen unnötigen Beschreibungen von Landschaften oder Räumen herumschlagen muss, was ich persönlich sehr begrüße.

Auch birgt die Handlung so manche Überraschung in sich und nicht alles stellt sich im Nachhinein so dar, wie es anfangs den Anschein hatte.

Jeanine Krocks Erstlingsroman mit den Werken anderer namhafter AutorInnen von Vampirromanen zu vergleichen, was in vielen Rezensionen ja immer wieder gern getan wird, ist meines Erachtens nach müßig, denn ihr Stil und das ihr gegebene Talent, ihre Charaktere vor dem inneren Auge des Lesers "lebendig" werden zu lassen, spricht für sich und bedarf meiner Meinung nach keines Vergleiches mit anderen AutorInnen dieses Genres.

Zusammenfassend kann man sagen, dass "Wege in die Dunkelheit" von Janine Krock all das beinhaltet, was die große Familie der Liebhaber von Vampirliteratur schätzt:

Geheimnisvolle, schöne Vampire der unterschiedlichsten Couleur, dunkelromantische Beziehungen, in die Handlung eingebettete Reisen in die historische Vergangenheit und eine spannende Handlung, welche auch noch die eine oder andere Überraschung in sich birgt.

Und fast scheint es, als wolle Sylvaine alle Leser persönlich begrüßen, wenn die Autorin ihn sagen lässt: "Willkommen zurück in der Familie!"