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Vampirwinter Titel: Vampirwinter Autor: Jürgen Romainczyk Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt Umschlagfotos: Rainer Rücker eMail: jromainczyk@web.de Copyright 2004 Jürgen Romainczyk * Der Autor: * Inhalt: * Rezension von Heshthot Sordul Da sie in der ländlichen Gegend, in welcher sie aufgewachsen ist, keine Arbeit finden kann, ist Beatrice gezwungen in die Stadt zu ziehen. Dort findet die eher zurückhaltende junge Frau zwar Arbeit, allerdings keinen gesellschaftlichen Anschluss. Dies ändert sich erst, als sie in der gemeinsamen Kantine die selbstbewusste und sehr attraktive Malia kennen lernt. Diese genau so geheimnisvolle, wie auch attraktive Frau weckt Beatrice aus ihrem Dornröschenschlaf und sie erlebt Dinge, von denen sie vormals nicht mal zu träumen gewagt hätte. Und indirekt lernt Beatrice durch sie auch Christoph kennen. Einen jungen Mann, der auch ein Geheimnis hat und scheinbar versucht vorzugeben, jemand zu sein, der er eigentlich gar nicht ist. Und so verbindet diese drei Menschen eine unheilvolle Beziehung, die zu Ereignissen führt, welche Beatrice wünschen lässt, sie hätte ihr beschauliches Heimatdorf niemals verlassen. Zumal eine Person innerhalb dieser Dreiergemeinschaft gar kein Mensch ist. Und wer könnte grausamer sein, als ein eifersüchtiger Vampir? Der junge Autor Jürgen Romainczyk (in der VB auch als George LeMaître bekannt) lässt in seinem Erstlingswerk die Hauptprotagonistin Beatrice einen Winter voller dunkler Geheimnisse, sinnlicher Erlebnisse und geheimer Eifersucht durchleben und lädt den Leser dazu ein, sie dabei zu begleiten. Und diese winterliche Reise ist ein wahres Vergnügen. Vampirwinter enthält alle Elemente, die einen lesenswerten Roman ausmachen. Interessante Charaktere, die in einer Beziehung zueinander stehen, welche die Geschichte selbst ohne das enthaltene Vampirelement, spannend und reizvoll machen würde, geheimnisvolle Verwicklungen, die für den Leser aber niemals undurchsichtig wirken und ein Hauch knisternder Erotik, ohne dass der Roman dadurch aber irgendwie schwülstig wirken würde. Für mich ist der zentrale Punkt der Geschichte die Eifersucht, die an sich ja schon vampirische Züge in sich trägt. Was aber geschieht, wenn ein Vampir solche Eifersucht verspürt, zeigt der Autor in seinem Roman in spannender Weise auf, ohne in die in diesem Genre leider viel zu häufig benutzten Klischees zu verfallen. Im Gegenteil, die Geschichte kommt sehr authentisch rüber und man denkt als Leser unwillkürlich: "Ja – so hätte es tatsächlich sein gekonnt." Alles in allem ist Vampirwinter ein lesenswerter Vampirroman, den ich jedem empfehlen möchte, der nicht nur auf Vampire a lá Dracula oder Lestat steht. Eines hat mir allerdings nicht gefallen. Der Roman ist effektiv zu kurz. Ich hätte mir gewünscht, Beatrice, Malia und Christoph etwas länger auf dieser winterlichen Reise in die Abgründe der menschlichen, als auch vampiresken Psyche begleiten zu dürfen. Doch lässt sowohl der Titel, als auch das durchaus die Story abschließende Ende des Romans ohne weiteres eine bis drei Fortsetzungen zu. Und so hoffe ich auf Vampirfrühling, Vampirsommer und Vampirherbst. Denn
dass tief in dem Autor eine dunkle Seele schlummert und er sich gerade mit
dem Vampirismus gut auskennt beweist schon seine gut recherchierte
Magisterarbeit "Vampirmotive in der englischen und irischen
Literatur". So wollen wir hoffen, bald wieder etwas von ihm zu hören, bzw. zu lesen.
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