Das Licht und der Schlüssel

Erziehungsroman eines Vampirs

Autor: Adolf Muschg

Copyright 1984 by Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main

Erste Auflage 1998

Verlag: Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main

ISBN: 3-518-39329-4

suhrkamp taschenbuch 2829

Taschenbuch

*

*

Wie findet sich ein Vampir heute in einer Stadt wie Amsterdam zurecht? Er versucht, sich legal, sozusagen redlich zu ernähren: als Saugtherapeut. Über seine Kundschaft, mit Vorliebe Arztfrauen, weiß er Geschichten. Aber Mona, seine einzige nächtliche Zuhörerin, will sich mit erzählten Figuren nicht zufriedengeben und hat Gründe, diesen Erzähler namens Samstag auf seine Stichhaltigkeit hin zu prüfen. Was bedeutet es, wenn er sich über die Medizin lustig macht? Was meint er eigentlich, wenn er sich selbst "tot" nennt? Ist er fähig, sie leben zu lassen - erzählt er um ihr Leben oder redet er sie tot? Die Lösung im dritten Teil des Buches ist zugleich einfach und überraschend. Sie läßt dem vampirischen Erzähler keine andere Wahl, als sich zu ändern.

Was sich am Krankenbett Monas wie eine Gutenachtgeschichte anhörte, wird immer deutlicher von einem Motiv des Buches zu seinem umfassenden Thema: Wie kommen wir zu einem Bild für uns selbst, mit dem wir leben und sterben können?

Wer auf 519 Seiten Monolog Lust hat, sollte sich dieses Buch zulegen. Allen anderen rate ich, die Finger davon zu lassen. Ich versuche nun seit einiger Zeit mich durch dieses Buch zu beissen, weil ich doch unbedingt das "einfache und überraschende" Ende erfahren möchte. Aber ich fürchte dieser Vampirroman wird der erste sein, den ich nicht zuende lesen werde. Ich finde ihn einfach schrecklich langweilig. Doch das ist ja nur meine bescheidene Meinung.