Begriffe aus der nordischen Mythologie

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Ägir

Ägir ("Meerriese", "Meer"), auch Ögir und Gymir genannt ist ein gastfreundlicher, weiser Meerriese, der die Züge eines Meergottes annimmt. Seine Frau Ran (siehe dort) hat negative Bedeutung für die Seefahrer. 

 

Albe, Alben; Alfe

Mythologische Wesen, öfter zusammen mit den Asen ("Asen und Alben") erwähnt, denen sie wohl auch nahe stenden. Es wird unterschieden zwischen Dunkel- und Schwarzalben  und Lichtalben. Lichtalben wurden als die schönsten Wesen betrachtet. Von den Alben sind, im Gegensatz zu den Zwergen in der germanischen Mythologie kaum Namen überliefert. Es ist möglich, daß die Alben den Toten- und Fruchtbarkeitskult repräsentieren.

 

Alfheim

Freyrs Palast

 

Allvater

Häufig gebrauchter Beiname Odins/Wotans, wahrscheinlich eine Übersetzung des mittellateinischen christlichen Gottesnamens omnipater.

 

Alwis

Alwis (der Allwissende) ist ein  Zwerg, der um die Tochter Thors/Donars anhält, aber von diesem überlistet wird.

 

Angurboda

Angurboda (Angrboda, Wehbotin, Angstbringerin), ist in der nordischen Mythologie eine Riesin und die Geliebte Lokis, der mit ihr die Ungeheuer Fenriswolf, Hel und Midgardschlange zeugte.

 

Andwaranaut

Fluchbeladener Ring und Teil des Goldschatzes des Zwergen Andwari, den Sigurd Fafnir abgewinnt und nach Sigurds Tod als Hort in den Besitz der Niflungen/Giukungen übergeht; jeder der ihn besitze, werde sterben. Gudrun schickt den mit einem Wolfshaar umwundenen Ring Gunnar und Högni als Warnung vor der Fahrt an Atlis (Etzels) Hof. - Der Ring des Nibelungen

 

Andwari

Andwari (der Vorsichtige) ist ein Zwerg und Sohn von Odin. Als Hecht wird er in seinem Wasserfall von Loki gefangen und genötigt, sich gegen die Herausgabe seines ganzen Goldschatzes freizukaufen. Als Loki auch noch die Herausgabe eines Ringes fordert, der es Andwari ermöglichen würde, sein Gold wieder zu vermehren, belegt der Zwerg diesen Ring mit einem Fluch: Jedem seiner Besitzer koste er das Leben.  Das Gold, der Ring (Andwaranaut) und der mit ihm beladene Fluch werden dann zum auslösenden Motiv der Nibelungensage.

 

Angeyja

Eine der neun riesischen Mütter des Gottes Heimdall.

 

Arwakur und Alswidur

Arwakur und Alswidur ("zeitig wach" und "sehr schnell") sind die Pferde, die den Sonnenwagen ziehen.

 

Asen

Angehörige der größeren Götterfamilie der altnordischen Mythologie. (Die andere Familie: Wanen) Vorwiegend Götter des Krieges und der Herrschaft, verehrt vom kriegerischen Fürstengefolge. Die Götter werden auch allgemein als Asen bezeichnet. Oberster Ase ist Odin. Es folgen seine Söhne Thor und Balder. Auch Loki ist Ase. Nach Beendigung des Wanenkrieges fand eine Verschmelzung der beiden Götterfamilien durch Vergeiselung und Heirat statt. An erster Stelle unter den Asinnen stehen die Göttinnen Frigg, Freyja und Gefion. Alle Götter leben in Asgard. Beide Götterfamillien weisen keinen Unterschied in ihrer Schöpfungsherkunft auf.

 

Asgard

Asgard ist die Götterwohnung, die Welt der Asen. Als Werkstatt, Wohn- und Gerichtsstätte benutzte Burg der Asen in welcher auch Walhall und Hlidskalf (von wo Odin die ganze Welt überblickt) liegen. In der germanischen Mythologie war Asgard meist als Himmel gedacht. Durch Bifrost war es mit dem Reich der Riesen verbunden. In Asgard besassen die bedeutendsten Götter jeweils ihren eigenen Bereich mit einem prächtigen Schloss.

 

Ask

Ask (Esche) und Embla (Ulme) sind nach altnordischer Mythologie das erste menschenpaar, das die Götter aus zwei angeschwemmten Hölzern schaffen. Nach der Völuspa (Lied 1) gab ihnen Odin Seele, Hönir Lebenswärme und Lodur Aussehen (Gesundheit). 

Nach Snorri sind es Odin, Wili und We, die ihnen Atem und Leben, Verstand und Bewegung und Aussehen, Sprache, Gehör und Sehkraft verleihen.

 

 

Audhumbla

Die Kuh Audhumbla, die schatzfeuchte, saftreiche, entstand durch Feuerfunken und schmelzendes Eis im Ginnungagab. Sie leckte aus salzigen Eisblöcken den ersten schönen Mann (Buri --> Vater von Bör, welcher wiederum der Vater Odins ist) hervor. Sie ist also wohl als die Wärme gedacht, die das Eis verzehrt, als das züngelnde Feuer, das von Muspelheim herüber sprüht. Das Salz ist belebend und ernährend, es dient als Bild geistiger Kraft und Nahrung.

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Baldur

Baldur (Balder, altnord. baldr, althochdt. bald "tapfer") ist der zweite Sohn Odins. Einer der bedeutenderen germanischen Götter, dessen Tod eine wichtige Rolle in der germanischen Mythologie spielt. Er gilt als Feind allen Unrechts. Er wird von seinem blinden Bruder Hödur erschlagen.

 

Barri

(Kornfeld oder Nadelwald) Mythologischer Ort, an dem Freyr und Gerda sich zu ihrer Hochzeit treffen sollen.

 

Bautastein(e)

Wegstein(e). Stein, der zum Andenken an einen Verstorbenen errichtet wird.

 

Beli

Beli ist der Name eines Riesen, den Freiyr waffenlos tötet.

 

Bestla

Bestla ("Ehefrau" oder "Rinde, Bast") ist eine Riesin, Tochter von Bölthorn, verheiratet mit Bör, Mutter der ersten Götter: Odin, Wili und We.

 

Bifrost

Bifrost ("die schwankende Himmelsstraße" oder "der nur kurz zu sehende Regenbogen")  ist der Regenbogen, der in der Vorstellung der Germanen nach Art einer gewaltigen Brücke Asgard und Midgard miteinander verband. Bifrost wurde vom Gott Heimdall bewacht, der bei der Götterdämmerung die Asen warnen und zum Kampfe aufrufen sollte. Beim Weltuntergang reiten die Muspelsöhne über die Brücke, die daraufhin einstürzt..

 

Bilskirnir

Thors Palast ("der mit Lichtstrahlen Blitzende"), der ebenso wie Walhall 540 Türen hat.

 

Bölwerkr

Bölwerkr ("der Übelstifter") ist ein Name für Odin, unter dem er in der Geschichte vom Raub des Skaldenmets auftritt.

 

Bör

Bör oder auch Bur ("Sohn") ist der Vater von Odin, Wili und We. Er ist verheiratet mit Bestla. Sein Vater ist Buri, den die Ur-Kuh Audumla (Audhumbla) aus dem Eis hervorbrachte.

 

Bragi

Bragi (bragr: "Dichtung", aber auch "Häuptling, Fürst") ist der Gott der Dichtkunst. Tritt im 12./13. Jahrhundert in Erscheinung und ist höchstwahrscheinlich eine Vergöttlichung des Dichters/Skalden Bragi, der in dieser Zeit gelebt hat und ca. 200 Jahre nach seinem Tod zu der mythischen Gestalt des Gottes Bragi wurde. Der Gott Bragi ist berühmt wegen seiner Weisheit, Redegewandtheit und Wortkunst. Er tritt auch als einer der Asen auf und ist verheiratet mit Idun/Iduna.

 

Breitablick

Baldurs Palast

 

Brimir

Riese, aus dessen Blut die Zwerge entstanden. (Brimir könnte auch lediglich ein anderer Name für Ymir sein - siehe dort)

 

 

Brisingamen

Brisingamen ist in der germanischen Mythologie das berühmte Halsband der Göttin Frigg. Es war von Zwergen angefertigt, mit jedem von denen die Göttin zum Dank eine Nacht verbracht haben soll. Als Odin der eheliche Betrug seiner Gemahlin hinterbracht wurde beauftragte er Loki, das Halsband zu stehlen, was diesem gelang. Heimdall entriss das Schmuckstück indessen in hartem Kampf dem Loki, der sich dabei in verschiedene Tiere verwandelte, und gab es der Bestohlenen zurück.

 

Bur

siehe Bör

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Dellingr

Der Morgentau aus dem die Nacht den Tag schafft

 

Dise, Disen

(dis = die Frau) Schwer zu bestimmende weibliche (Halb-)Gottheiten oder geisterhafte Frauen. Sie erscheinen oft warnend in Träumen. Gelegentlich werden sie auch mit den Walküren (siehe dort) gleichgesetzt. Sie können bedrohende und helfende Funktion haben.

 

Dwalin

Dwalin ("der Langsame" oder "der Schlafende") ist ein Zwerg. Er ist der Vater einiger Nornen (Dwalins Töchter).

 

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Edda

("Urgroßmutter" oder von odr "Gesang, Dichtung" abgeleitet: "Buch von der Dichtung, Poetik") 

Der Name bedeutet zunächst einmal allgemein: Dichtungen, die im Island des 13. Jahrhunderts aufgeschrieben wurden. In der gesammten Lieder-Edda (Ältere Edda) taucht der Name nur in einem Lied in der Bedeutung von "Großmutter" zweimal auf (15, 217). Andererseits heißt es in der ältesten Handschrift der Jüngeren Edda (Upsala, DG 11) Bok bessi heitir Edda: "Dieses Buch heißt Edda, Snorri hat es zusammengesetzt, so wie es hier geordnet ist." Damit ist der Name Edda sehr früh und für lange Zeit für Sorris Werk gebraucht.

Wesentlich später, 1643, fand man eine Handschrift (den Codex Regius), in der Texte vorkamen, die schon bei Snorri zitiert wurden. man nannte die Texte der Handschrift  Ältere Edda, weil man annahm, es sei eine Textsammlung, die vor Snorri existierte. Diese Ältere Edda (Lieder-Edda) schrieb man fälschlicherweise dem Saemundr Sigfússon (1056 - 1100, Islands erster namentlich belegter Autor) zu und nannte sie daher Saemundar-Edda im Gegensatz zur Snorri-Edda

Als man jedoch wenig später Handschriftenfragmente fand, die sich inhaltlich und formal mit den Liedern im Codex Regius deckten, wurde der Begriff Edda-Lied(er) damit erweitert.

Heute wird er als Gattungsbegriff verwendet. K. Schier, einer der besten Edda-Forscher, definiert ihn so:

"Lieder von der Art, wie sie sich im Codex Regius finden"

 

Eikthyrnir

Eikthyrnir heißt der Hirsch vor Heervaters (Wotans/Odins) Saal, der an Laerds Laube zehrt. Von seinem Horngeweih tropft Tau nach Hwergelmir (siehe dort); davon kommen alle Ströme. Jüngere Edda. Dämisaga 39. Ältere Edda, Grimnismal Strophe 26.

 

Eilimi

König, der von den Ödlingen abstammt. Vater des weissagenden Zwergen Gripir (siehe dort) und der Swawa und Hiördi, der Mutter Sigurds. Hundings Söhne (siehe dort) bringen Eilimi um.

 

Einherier

Einherier ("vortreffliche Streiter, Einzelkämpfer"/"die allein Kämpfenden") waren die auf dem Schlachtfeld gefallenen Krieger, die von den Walküren nach Walhalla in Asgard gebracht wurden, wo sie sich im täglichen Kampfe zur Unterstützung der Götter bei der Götterdämmerung übten. Die Wunden, die sie sich dabei beibrachten, heilten sogleich wieder. Die Einherier führten ein Leben in Üppigkeit mit Gastmählern, bei denen ihnen Met und Milch von der Ziege Heidrun kredenzt und Fleisch von dem Eber Saehrimnir serviert wurde.

 

Eldir

Der Diener Oegirs (siehe dort)

 

Eliwagar

(el "Unwetter", vagr "Meer") Name für das die Welt umspannende Urmeer. Aus den 11 Strömen Eliwagr entstand im Zusammentreffen mit der Hitze des Muspelheims im schmelzenden Eis das erste organische Leben, der Riese Ymir (siehe dort) - siehe auch unter Hwergelmir.

 

Embla

Embla (Ulme) war einer der ersten beiden Menschen, welche die Götter schufen. Siehe unter Ask.

 

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Fafnir

Fafnir ("der Umarmer") ist der Sohn von Hreidmar (siehe dort) und der Bruder von Otur und Regin. Tötete seinen Vater Hreidmar (siehe dort), als dieser das Bußgeld (Goldschatz) für die Tötung seines Bruders Otur (siehe dort) durch Loki,  welches Loki von Andwari (siehe dort) erpresste, nicht teilen wollte. Fafnir nahm Drachengestalt an und hütete den Goldschatz. Von Regin (siehe dort) aufgereizt, erschlägt Sigurd (siehe dort) Fafnir und wird Herr des fluchbeladenen Goldschatzes. So kommt Sigurd auch in den Besitz des Ringes Andwaranaut (siehe dort) - den Ring der Niflungen/Nibelungen.

 

Fenriswolf

Fensriswolf (Fenrir), ist eines der von Loki und Angurboda gezeugten Untiere, von dem den Göttern geweissagt war, es werde Unheil über sie bringen. Es handelt sich um einen Wolf, den die Asen schließlich zu fesseln beschlossen, weil er immer gewaltiger und gefährlicher wurde. Zweimal misslang der Versuch, weil Fenriswolf, der sich die Fessel ruhig anlegen ließ, sich streckte, worauf sie in tausend Stücke zersprang. Der dritte Versuch mit einem von Zwergen kunstvoll geschmiedeten unzerreißbaren Band (Gleipnir) führte schließlich zum Erfolg, doch wollte das Untier, das Böses ahnte, sich das Band nur anlegen lassen, falls ein Gott seine Hand in seinen Rachen stecken wolle. Tyr fand sich dazu bereit und verlor die Hand, nach anderer Version auch den Arm. Fenriswolf, an einen Felsen gebunden und mit einem Schwert zwischen den Zähnen, das seinen Rachen aufsperrte, stieß ein schreckliches Geheul aus, bis er sich während der Götterdämmerung befreien konnte. Er verschlang Odin und die Sonne und wurde schließlich von Vidar getötet. Auf der Erde brach damals die dunkle und eiskalte "Wolfszeit" an und mit ihr das Ende der Welt.

 

Fensal

Friggas Palast

 

Fimbulwinter

Fimbulwinter ist der Winter des Schreckens und Teil des Weltuntergangs: Drei Jahre lang herrschte eine so grimmige Kälte, dass die Welt völlig verödete.

 

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Garm

Garm ist der blutbefleckte Höllenhund des Hel, der am Unterweltfluss Gioell die Toten mit lautem Gebell empfing. Er ähnelt dem griechischen Kerberos.

 

Giallahorn

Giallahorn, das Horn des Gottes Heimdall, mit dem dieser nach germanischer Vorstellung die Götterdämmerung ankündigen soll.

 

Ginnungagab

Der Weltabgrund, ein öder, unausgefüllter Raum. Wörtlich bedeutet Ginnungagab Gaffen der Gähnungen, gähnender Abgrund. Ältere Edda, Wöluspa Strophe 3. Der Abgrund mußte gefüllt werden. Am nördlichen Ende bildete sich Niflheim, Nebelheim, da war es kalt, am südlichen Muspelheim, die Flammenwelt. Im Ginnungagab begann alles. Hier wurde Ymir durch Reif und Glut geschaffen. Ymir (stammt von Ymja stridere, rauschen, tosen) ist der gährende Urstoff, Sinnbild ungeordneter Naturkräfte, der Materie. Ältere Edda, Vafthrudnismal, Strophe 30.31.

 

Gladsheim

Gladsheim ist das größte Gebäude der Welt, außen und innen von Gold. Hier hielten die Götter Gericht. In Gladsheims Rund stand Walhalla.

 

Glitnir

Forsetis (Baldurs Sohn) Palast

 

Gram

Sigurds Schwert mit welchem er den Drachen Fafnir (siehe dort) erschlägt. Es wurde vom Zwerg Regin (siehe dort) seinem Ziehvater geschmiedet. Es ist so scharf, daß es eine Wollflocke zerschneidet, die gegen den Strom auf es zuschwimmt. Mit dem Schwert Gram schlägt Sigurd Regins Amboß entzwei, tötet Fafnir (siehe dort) und gewinnt damit den Goldschatz (Hort); danach erschlägt er Regin. Mit Gram löst er Sigurdfridas Brünne und erweckt sie.  Nachdem Sigurd Brynhild für Gunnar gefreit hat, legt er in der Hochzeitsnacht Gram zwischen sie beide als Zeichen der Keuschheit. Schließlich tötet er seinen eigenen Mörder Gutthorm, indem er ihm Gram  nachwirft und das Schwert diesen in zwei Teile spaltet.

 

Grani

Sigurds Pferd, das er von König Hialprek erhält.

 

Gripir

Gripir war ein Zwerg und König. Er war der Sohn von Eilimi (siehe dort) und der Bruder der Hiördis (Sigurds Mutter). Gilt als weise und zukunftskundig.

 

Gullinborsti

Gullinborsti ist der von den Zwergen Sindri und Brock geschaffene Eber mit goldenen Borsten, der Freyr als Reittier diente. Er zeichnet sich durch außerordentliche Geschwindigkeit aus, die auch das schnellste Ross nicht zu erreichen vermochte. Beim Lauf strahlten seine Borsten auf, deren Leuchtkraft sogar die dunkle Nacht zu erhellen vermochte.

 

Gungnir

Gungnir war Odins von den Schwarzelben gefertigter Speer, der mit wunderbaren Kräften ausgestattet war. Er verfehlte sein Ziel niemals. Der Gott kennzeichnete mit ihm diejenigen, die auf dem Schlachtfeld fallen sollten.

 

Gymir

("Meer"?) Anderer Name für den Meerriesen Oegir, bzw. Ägir (siehe dort)

 

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Hel

Hel ist das in der germanischen Mythologie auch Niflhel genannte Totenreich. Zugleich ist es Name der Göttin dieses Reiches. Sie war eine Tochter Lokis und der Angurboda und eine Schwester der Ungeheuer Fenriswolf und Midgardschlange. Wer ihr Reich einmal betreten hatte, konnte es nicht mehr verlassen. Auch Balder war nicht daraus zu befreien. Unter christlichem Einfluss nahm das Totenreich Hel Züge der christlichen Hölle an.

 

Himingbjörg

Heimdalls Palast

 

Hlidskialf

Hldidskialf ist die Bezeichnung für Odins Thron in Asgard, von dem aus er die Welt überblicken konnte und alles hörte, was sich dort zutrug. In Abwesenheit des höchsten Gottes nahmen auch seine Gemahlin Freyja oder Freyr gelegentlich diesen Sitz ein. Hier wird die germanische Vorstellung deutlich, dass die Götter nicht per se als allwissend galten, sondern dass ihre "Allwissenheit", die ohnehin eingeschränkt war, insofern sie das Zukünftige nicht als Ganzes einschloss, an einen bestimmten Platz gebunden war.

 

Hreidmar

Gewaltiger und zauberkundiger Bauer (oder Stammesfürst). Vater von Otur (teilweise wird Otur auch als Bruder Hreidmars bezeichnet), Fafnir und Regin (siehe dort). Sein Sohn (oder Bruder) Otur wird als Otter (in einen solchen konnte er sich verwandeln) in einem Wasserfall von Loki (siehe dort) erschlagen. Hreidmar und seine Söhne Fafnir und Regin fordern Geldbuße. Hreidmar erhält den fluchbeladenen Goldschatz (den Odin oder Loki dem Zwergen Andwari (siehe dort) abnötigt), will ihn aber nicht mit seinen Söhnen teilen. Daraufhin erschlägt Fafnir seinen Vater und bemächtigt sich des Schatzes, den er als Drachen hütet, bis er von Sigurd erschlagen wird.

 

Hunding

Ein mächtiger König, der mit seinen Söhnen Hiörwald, Haward, Häming, Alf, Eyolf und Lyngwy eine streitbare Macht bildet. Er liegt mit Sigmund, dem Wölsungen-Sohn in Ur-Feindschaft: "Unfriede und Feindschaft war zwischen den Königen Hunding und Sigmund: sie erschlugen einander die Freunde." Hunding erschlägt Sigmund. Dessen Sohn Helgi, Halb-Bruder von Sigurd, tötet Hunding und die Hundingssöhne. 

In Walhall (siehe dort) muß Hunding untergeordnete Dienste leisten (Fußböden bereiten, Feuer zünden, Tiere versorgen).

 

Hundings Söhne

Die streitbaren Söhne des Königs Hunding: Hiörwald, Haward, Häming, Alf, Eyolf und Lyngwy. Sie brachten Eilimi um und werden von Helgi, dem Hundingstöter, aus Vaterrache erschlagen.

 

Hundland

Imaginäres Land, in welchem der König Hunding (siehe dort) herrschte.

 

Hwergelmir

Der dritte und ältest Brunnen an der dritten Wurzel Yggdrasils. Er ist der Urpuell alles Seins, wohin auch alles Geschaffene zurückkehrt. Aus ihm ergossen sich zwölf Ströme, Eliwagar (die fremden Wogen) genannt; sie erfüllten die Leere Ginnungagabs; Wasser war der Urstoff, aus dem Himmel und Erde sich bildeten. Im Norden fror das Wasser, es bildete sich durch Dunst, der von Süden kam, zu Eis und Schnee; Sturm und Ungewitter entstanden hier, aus dem Süden flogen Feuerfunken von Muspelheim darüber. Eliwagar ist auch gleichbedeutend mit Giftstrom.

 

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Jörmungandr

Anderer Name für Midgardschlange (siehe dort)

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Landvidi

Widars Palast

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Midgard

Midgard ist die Mittel-, d.h. die Menschenwelt. Nach der altnordischen Mythologie ist Midgard aus den Augenbrauen des Urriesen Ymir geschaffen und über einen Regenbogen mit der Götterwelt Asgard verbunden. Midgard ist so der von den Menschen bewohnte Teil der Welt zwischen Götterhimmel und Totenreich, und ist von der im Weltmeer liegenden Midgardschlange umgeben. Midgard wird oft als Erdscheibe vorgestellt, oft auch als Burg.

 

Midgardschlange

Midgardschlange ("Weltschlange"/"Jörmungandr") ist ein gewaltiges, von Loki und Angurboda gezeugtes Ungeheuer, das, im Meer liegend, die Erde umgab und mit Thor, der die Midgardschlange mehrfach zu vernichten suchte, verfeindet war. Erst in der Götterdämmerung zerschlug Thor ihr mit dem Hammer Mjölnir das Haupt, fand aber selbst durch den giftigen Atem des Untiers den Tod. Einst versuchte Thor die Midgardschlange  mit einem Stierkopf am Angelhaken zu fischen.


Mjölnir

Mioelnir ist Thors Waffe, ein Kriegshammer. Er kehrte nachdem er geworfen wurde immer in Thors Hand zurück.

 

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Naglfari

Das Totenschiff Naglfari wurde aus unbeschnittenen Nägeln der Verstorbenen erbaut, deshalb sollten die Menschen den Verstorbenen die Nägel abschneiden, damit die Fertigstellung des Schiffes verzögert würde. Da aber auch unter den Menschen die sittliche Verwilderung zugenommen hatte und sie die Pflichten gegen die Verstorbenen vernachlässigten, mußte der Untergang der Welt herbeigeführt werden. Das Schiff, das weltzerstörende Gewalten mit sich führte, wurde flott. Hrym, ein Reifriese steuerte es - er war der Götter Feind.

 

 

Nidhöggr

Nidhöggr ("die haßerfüllte Schlange") ist der Totendrache, die Schlange, der Giftwurm, der die Wurzeln der Weltesche Yggdrasil benagt der das Blut der Toten trinkt und in Hwergelmir (siehe dort) Leichname frißt. Er lebt unter den Wurzeln der Weltesche Ygdrasi (siehe dort). Nidhöggr ist die Verkörperung des Ur-Bösen, das auch nach Überwindung des Weltuntergangs in der schönen neuen Welt Bestand haben wird: "Nun kommt der dunkle Drache geflogen, die Natter ..." (Völuspa, Str. 64) 

 

Niflheim

Niflheim (Nebelheim) ist in der nordischen Kosmologie jener Bereich, wo Kälte, Nebel und Todesdunkel herrschten. Hier entsprangen aus dem Brunnen Hvergelmir 12 Eisströme, aus denen sich das erste Leben entwickelt haben sollte. Niflheim lag in der Vorstellung der Germanen im Norden des leeren Raumes bzw. im Inneren der Erde.

 

Noatun

Njördrs Palast

 

Nornen

Nornen sind die drei Schicksalsgöttinnen Urd, Verdani und Skuld, als Vergangenheit (Urd), Gegenwart (Verdani) und Zukunft (Skuld) gedeutet. Die Nornen waren schon vor den Göttern. Sie gelten als Schwestern, die, im Gegensatz zu den Göttern, das Schicksal nicht nur als Stückwerk, sondern als Ganzes kennen. Die Nornen leben an der Quelle Urdarbor neben der Weltesche und bringen den Menschen Glück und Unglück, wobei Skuld auch das Ende des Lebens, also den Tod, bestimmt. Ähnlichkeiten mit den griechischen Moiren und den römischen Parzen sind nicht zu übersehen.

 

 

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Oegir

(siehe unter Ägir)

 

Örgelmir

siehe Ymir

 

Orlogschluß

Gleichbedeutend mit Schicksalsschluß. Orlog, das Schicksal, die ewige Weltordnung waltete über den Göttern und Menschen und war nur dem unausgesprochenen höchsten Gott, dem Weltumspanner, bekannt. Er wußte Alles voraus, heftete das Schicksal, den Orlogschluß an die Taten, so daß er sich mit diesen zugleich erfüllen mußte.

 

Otter, Otterbalg, Otterbuße

Otter, in den sich Otur (siehe dort) verwandelt hat und der von Loki (siehe dort) erschlagen wurde. Der abgezogene Balg des Otters soll mit Gold gefüllt und dem Vater (teilweise auch Bruder) Hreidmar (siehe dort) als Buße übergeben werden. Der Goldschatz wird der Hort der Niflungen/Nibelungen.

 

Otur, Otr

Sohn von Hreidmar (teilweise wird er auch als Hreidmars Bruder erwähnt), Bruder von Regin (siehe dort) und Fafnir (siehe dort). In der Gestalt eines Otters fing er einst Lachse. Loki tötete ihn mit einem Steinwurf. Sein Vater/Bruder Hreidmar forderte von Loki dafür Geldbuße (Otterbuße - siehe dort) und erhielt den mit einem Fluch beladenen Goldschatz des Zwergen Andwari, der zum auslösenden Motiv der Nibelungensage wurde.

 

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Ragnarök

Ragnarök ist das letzte Geschick der Götter. Gemeint ist damit der Weltuntergang mit seinem eschatologisch-grauenvollen Geschehen sowie der Endkampf der Götter und ihrer Gegner. Hauptquelle dafür stellt das in der Edda enthaltene visionäre Werk Voeluspá dar. Das Drama kündigte sich durch Vorzeichen an, die Schlimmstes befürchten ließen. So begann u.a. Yggdrasil zu welken und zu beben, die Sonne verfinsterte sich, der Fimbulwinter brach herein. Besonders einschneidend war der Tod des strahlenden Balders, dessen Ermordung zum Symbol des allgemeinen moralischen Niedergangs wurde. Schließlich stieß Heimdall ins Giallahorn und der Kampf zwischen den Göttern und ihren Gegnern, vor allem den Riesen, begann. Die Zweikämpfe endeten oft tödlich für beide Seiten; die Erde versank ins Meer, das Weltall ging in Feuer auf, alles Leben erlosch und es herrschte eine Leere wie am Beginn der Tage. Dennoch bedeutete Ragnarök nicht ein Ende auf ewig. Nach germanischer Vorstellung würde nach einer langen Zeit das Weltall als neue Schöpfung entstehen, geknüpft an die Rückkehr Balders. Die Bewohner von Himmel und Erde würden in Harmonie und Frieden miteinander leben, so dass der Mythos vom Weltende mit dem Glauben an ein goldenes Zeitalter verbunden war.

 

Ran

Ran ("Räuberin") ist die Gattin des Meerriesen Oegir/Ägir, aber mit negativer Bedeutung für die Seefahrer. Sie zieht die Ertrunkenen, die nicht nach Hel (siehe dort) oder Walhall (siehe dort) kommen, auf den Meeresgrund hinab in eine Art unterseeisches Totenreich.

 

Regin

Regin ("der Mächtige") war ein kunstfertiger, aber boshafter Zwerg, Sohn von Hreidmar (siehe dort), Bruder von Fafnir und Otur (siehe dort). Er war der Schmied von König Hialprek und dort aufmerksamer Ziehvater von Sigurd (siehe dort). Er schmiedete für Sigurd das Wunderschwert Gram (siehe dort) und reizte ihn dazu auf, seinen Bruder Fafnir zu töten, um sein Vatererbe, die Otterbuße (siehe dort) zu erlangen. Sigurd, gewarnt, erschlägt nicht nur Fafnir, sondern auch Regin und gelangt so selbst in den Besitz des fluchbeladenen Goldschatzes, welcher das auslösende Motiv für die Nibelungensage ist.

 

Ridil

Das Schwert mit dem der Zwerg Regin (siehe dort) seinem von Sigurd (siehe dort) erschlagenen Bruder Fafnir (siehe dort) das Herz ausschneidet.

 

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Sigurd

Sohn des Wölsungen Sigmund (siehe dort) und der Hiördis (siehe dort). Auch "junger Wölsung" genannt. Sein Ziehvater wird der Zwerg Regin (siehe dort) von dem er das Wunderschwert Gram erhält und der ihn aufreizt, Fafnir zu töten und sich den fluchbeladenen Goldschatz anzueignen. Für Gunnar erobert er Brynhild, für die er eigentlich bestimmt war. Duch einen von Grimhild gereichten Vergessenheits-(Minne-)Trank wird er mit Gudrun verheiratet. Aufgereizt von der eifersüchtigen Brynhild, die in einem Streitgespräch mit Gudrun den Betrug aufdeckt, beschließen Grimhild, Gunnar und Högni den Mord an Sigurd, den sie Gutthorm ausführen lassen. Von Sigurd wird gesagt, er habe noch eine Tochter Aslaug gehabt, von der mächtige Geschlechter stammten.

(Wahrscheinlich ist der Sigurd der altnordischen Mythologie das Vorbild für den altdeutschen Siegfried und die Nibelungensage)

 

Skidbladnir

Skidbladnir ist das von dem Zwerg Ivaldi geschaffene Schiff, das Freyr gehörte. Alle Asen hatten in ihm Platz und infolge günstiger Winde erreichte es stets den angestrebten Hafen. Wurde es nicht gebraucht, so konnte es so klein zusammengefaltet werden, dass es sich in die Tasche stecken ließ.

 

Sleipnir

Sleipnir war das graue, achtfüßige Pferd des Odin, dem kein Hindernis zu hoch war. Es galt bei den Germanen als das schnellste aller Pferde. Sleipnirs Vater ist Loki

 

Söckckwabeck/Söckquabeck

Sagas Palast

 

Surtalogi

Der Weltbrand = Ragnarök = Götterdämmerung

 

Surtur

Surtur, Sutr ("der Schwarze"), Beherrscher der Flammenwelt Muspelheims, ist ein Feuerriese, der dereinst den alles vernichtenden Weltenbrand beim Weltuntergang (Ragnarök - siehe dort) mit seinem flammenden Schwert entfachen wird. Surtur ist vor allem Feind der Götter. Der Weltenbrand wird als "Surtis Brand"/"Surturs Lohe" bezeichnet.

 

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Thrudheim

Thors Reich in Asgard (auch Thrudwangr)

 

 

Utgard

Utgard ist in der germanischen Mythologie das unwirtliche Land außerhalb der vom Menschen bewohnten Erde. Utgard galt als Reich der Dämonen und Riesen.

 

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Volkwang

Freyr's Palast

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Walaskialf

Odins Palast

 

 

Walhalla

Walhalla (auch Walhall oder Gladsheim, Halle der Gefallenen oder Erwählten) war in der germanischen Jenseitsvorstellung der Aufenthaltsort der Einherier in Asgard.

 Hier empfing Odin die gefallenen Krieger, und hier wurden sie von den Walküren betreut. Das Dach mit den Dachsparren aus Speerschaeften ist mit Schilden gedeckt. In der Halle stehen goldene Hochsitze für die Asen und für Odin ein Thron. Walhalla ist so groß, dass durch jede der 45 Pforten 800 Einherier nebeneinander in voller Rüstung ihren Einzug halten können. Die Vorstellung von Walhalla scheint vor allem der Wikingerzeit anzugehören und wurde im Spätheidentum des 8. bis 10. Jahrhunderts entwickelt. In der Atlakvida zitiert, dort eigentlich "welsche Halle", aber verstanden als Unheil vorausdeutendes, dichterisches Symbol.

 

Walküren

Walküren, die Totenwaehlerinnen, sind in der germanischen Mythologie im Dienste Wodans stehenden Jungfrauen, die die in der Schlacht gefallenen Einherier küssten und auf ihren windschnellen Rossen nach Walhalla trugen, wo sie ihnen Speise und Trank reichten. Bildlich sind sie wahrscheinlich auf den Totengedenksteinen von Gotland, den Gotländischen Bildsteinen.

 

Wanen

Die Wanen werden als Halbgötter angenommen, wohnten in Wanaheim. Sie sind als Götter des Grmütes und der Begierde zu betrachten. In der wiedergeborenen Welt nach Ragnarök finden sie keine Stelle.

 

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Yggdrasil

Yggdrasil ist die immergrüne Weltesche, der heiligste Baum der Germanen. Seine Zweige breiten sich nach germanischer Vorstellung über Himmel und Erde aus, seine Wurzeln, aus denen drei Quellen entsprangen, verbanden Midgard Utgard und Niflheim miteinander. Auf der Spitze von Yggdrasil saß ein Adler, der die Welt beobachtete und zwischen seinen Augen thronte ein Habicht als Wettermacher. An den Wurzeln nagte Nidhoeggr (=Neiddrache). Zwischen ihm und dem Adler eilte Ratatoeskr hin und her um zu hintertragen, was der jeweils andere gesagt hatte. Das Eichhörnchen schürte damit den Zwist und war zugleich Symbol der immer erneut auf der Welt ausbrechenden Feindseeligkeiten. Die Nornen lebten bei Yggdrasil und bewachten sie; auch wurde bei der Weltesche Gericht gesprochen. Das endgültige Welken des Baumes, der ansonsten immer wieder erneut ergrünte, sollte den Beginn der Götterdämmerung ankündigen. Im Zusammenhang mit christlichen Vorstellungen vermischt mit dem himmelshohen Lebensbaum, um den sich die Tiere scharen

Es befinden sich drei Brunnen an dem Weltbaum, der erste heißt Urds Brunnen, nach der ältesten der Nornen, die Nornen besprengen mit seinem Wasser die Wurzeln der Esche. 

Der zweite Brunnen heißt Mimirs Brunnen, nach Mimir dem Weisen, der daran wohnt. Mimir ist ein Riese; da die Riesen, das älteste Geschlecht sind, befinden sie sich im Besitz uranfänglicher Weisheit. Odin mußte Mimir sein eines Auge als Pfand geben, um einen Schluck der Weisheit aus Mimirs Brunnen zu erhalten.

Der dritte Brunnen an der dritten Wurzel ist Hwergelmir, aus dem die zwölf Ströme kommen; hier ist die Unterwelt, Hels Wohnung. Hwergelmir ist der älteste Brunnen.

 

Ymir

Ymir, auch Örgelmir genannt, entstand durch Reif und Glut in Ginnungagab. Als der Reif durch die ihm begegnende Glut schmolz, erhielten die Tropfen Leben, es entstand ein Menschengebild, ein Frostriese, Hrimthurse genannt. Ymir (stammt von Ymja stridere - rauschen, tosen, wie Örgelmir, der rauschende Lehm) ist der gärende Urstoff, Sinnbild ungeordneter Naturkräfte, der Materie. Aus ihm entstand alles. Ältere Edda. Vafthrudnismal, Strophe 30.31

 

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